“Hosentaschenanrufe“ bei der Feuerwehr Fehlalarme häufen sich

Krefeld · In den vergangenen Monaten registrierten die Leitstellen der Feuerwehren eine erhebliche Zunahme von Anrufen aus dem Mobilfunknetz ohne jeden Kontakt zum Anrufer. Das Phänomen ist ein weltweites und betrifft alle Notrufe.

Foto: Christoph Petersen

Allein in der Leitstelle der Stadt Krefeld, wo die Notrufe 112 eingehen, wurden im Mai dieses Jahres knapp 1.150 Anrufe dieser Art, also ohne Kontakt zum Anrufer, verzeichnet.

Das Problem wurde von den Leitstellen an Google und Samsung herangetragen. Beide Hersteller haben reagiert und ein Update bereitgestellt, das die FehlanrufProblematik beheben soll.

Bis das Update auf allen Endgeräten installiert worden ist, kann es einige Zeit dauern. Laut Aussage der Hersteller sollte ein Rückgang der Fehlanrufe jedoch noch in diesem Monat in den Leitstellen deutlich sichtbar werden.

Samsung ist neben dem Android-Anbieter Google hier besonders genannt, weil die Smartphones des koreanischen Herstellers in Deutschland sehr weit verbreitet sind.

Um die Fehlanrufe und die daraus resultierende Mehrbelastung in den Leitstellen schnell wieder zu reduzieren, sollten alle Nutzer von Android Geräten die bereitgestellten Updates installieren und damit Fehlanrufe in Leitstellen vermeiden.

Seit Herbst 2022 wurde durch die Gerätehersteller die Version Android 13 auf die Handys ausgerollt. In diesem Update sind verschiedene Funktionen enthalten, die es Nutzern erleichtern sollen, einen Notruf auszulösen. Diese eigentlich gut gemeinten Funktionen sorgen allerdings dafür, dass Notrufe versehentlich ausgelöst werden (sogenannte „Hosentaschenanrufe“).

Je nach Hersteller des Handys werden die Updates direkt oder nach einiger Zeit ausgespielt, so dass sich die Fehlanruf-Problematik in Deutschland vor allem in den vergangenen Wochen deutlich bemerkbar gemacht hat. Auch bei der Version Android 12 soll es laut Berichten im Netz bereits zu Problemen gekommen sein mit der Notruffunktion.