Deutsches Messingmuseum in Krefeld Pläne ´24 - Standort und Verein

Krefeld · Das Deutsche Messingmuseum mit Sitz in Krefeld ist einzigartig in Deutschland. Für das Jahr 2024 sind ein neues Domicil und die Gründung eines Vereins geplant.

Knud Schöber ist Direktor des Deutschen Messingmuseums in Krefeld. Foto: DMM

Foto: Deutsches Messingmuseum für angewandte Kunst

Mitten im Gewerbegebiet Fichtenhain, an der Medienstraße 35, liegt ein kulturelles Juwel: das einzige Messing-Museum Deutschlands.

„Seit unserer Eröffnung im August 2022 haben rund 800 Besucher den Weg zu uns gefunden“, freut sich Museumsdirektor Knud Schöber.

Viele kommen von weit her. Denn schließlich bietet das „Deutsche Messing-Museum für angewandte Kunst“ einen einzigartigen Einblick in den Alltag unserer unmittelbaren und entfernteren Vorfahren. Und ein ästhetisches Vergnügen obendrein. Denn die Teekannen, Sektkühler, Zuckerdosen, Bettwärmer, Kerzenleuchter, Rauchgeschirre oder Tintenfässchen und was sonst noch alles im Laufe der Jahrhunderte aus Messing gefertigt wurde, glänzen aufpoliert in funkelnder Goldfarbe.

Da wundert es nicht, dass Schöber und sein Team ein größeres und markanter gelegenes Domizil für ihre faszinierenden Sammlungen suchen. Derzeit stehen sie in Kontakt mit der Stadt Krefeld, ob ein altes Baudenkmal in Fichtenhain dafür geeignet wäre. Im Juni soll die Entscheidung fallen.

Auch ist es ihre Absicht, die Basis des Museums durch einen Förderverein zu verbreitern. Noch im ersten Quartal diesen Jahres möchte ein Kreis interessierter Unterstützer einen entsprechenden Verein gründen. Dazu bedarf es natürlich vieler Mitglieder. Wer Interesse hat, dem in Planung befindlichen Verein beizutreten, kann sich gerne im Messingmuseum melden, sei es per Mail oder Telefon. Die Meldung wird dann an den designierten Vereinsvorsitzenden weitergeleitet.

Dass damit wertvolle kulturelle Arbeit über die Grenzen Krefelds hinaus gefördert wird, lässt sich bereits an den zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen des Museums ablesen. Denn das Haus versteht sich nicht nur als Ort der Sammlung, sondern auch der Forschung. „Wir geben sieben Buchreihen mit mittlerweile 40 Fachpublikationen heraus“, verweist Schöber stolz auf die Galerie hochwertiger Bände im Foyer des Museums. Wissenschaftler beschreiben und interpretieren darin Stilrichtungen und Objekte der Messingkunst. Gerade erst hat das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg eine der Buchreihen komplett bestellt.

Die derzeitige Sonderausstellung über die Messingkünstler Johannes Cornelis Stoffels (1878 - 1952) und Jan Eisenloeffel (1876 - 1957) wird ab Juni ans Kreismuseum Zons in Dormagen ausgeliehen. Mit dem Centre Charlemagne und dem Couven Museum in Aachen wurde eine Forschungskooperation vertraglich vereinbart.

Nicht zuletzt möchten die Museumsleiter auch die Jugend stärker mit ihren Schätzen bekannt machen. Schließlich geben die Objekte  anschauliche Auskunft, wie unsere Vorfahren in ihrem Alltag lebten. Das beginnt schon in frühester Geschichte und zieht sich bis in die Gegenwart hinein. Deshalb hat das Museum eine pädagogische Führung für Schüler ab 14 Jahren unter dem Titel „Echt jetzt? Voll krass!“ konzipiert.

Das Messingmuseum kann nur nach Voranmeldung besichtigt werden. Alle Infos: www.deutsches-messing-museum.gallery