Dass der Krefelder Großmarkt ein außergewöhnlicher Ort ist, steht außer Frage. „Hier brummt das städtische Leben“, weiß Oberbürgermeister Frank Meyer, der die Bedeutung des rund 23 000 Quadratmeter großen Areals mit 22 Pachteinheiten, hervorhebt: „Das Potenzial ist riesig.“ Pächter Theo Peitz ergänzt: „Wenn man sich einmal die Kennzeichen der Pkw ansieht, erkennt man, dass die Strahlkraft weit über Krefeld hinaus reicht.“ Genau aus diesem Grund will die Stadt Krefeld, die Eigentümerin des Großmarkts ist, diesen weiterentwickeln. 5,3 Millionen Euro werden in einem weiteren Schritt in die Kanalsanierung sowie den Ausbau des Trinkwasser- und Gasnetzes investiert. Die Ausschreibungen laufen, der Startschuss soll im Herbst erfolgen.
Der erste Bauabschnitt führt entlang der Gastronomiemeile. „Wir planen so, um dort im Sommer 2024 fertig zu sein“, sagt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. So könnten die Belastungen für die Gastromeile gering ausfallen, die Außenterrassen in den Sommermonaten wieder regulär öffnen. Die Dauer der gesamten Maßnahme wird rund 18 bis 24 Monaten vorgesehen.
Oberbürgermeister Frank Meyer ist froh, dass er der Verlockung eines Investors widerstand. Dieser wollte 2015, unmittelbar nach Meyers Amtsantritt, den Großmarkt kaufen. „Wir wollten und wollen an dieser Stelle aber keinen austauschbaren Schickimickiort“, machte der Verwaltungschef nun nochmals deutlich. Der morbide Charme des Areals soll auch nach der Sanierung erhalten bleiben. So ist geplant, das ursprüngliche Pflaster nach Abschluss der Tiefbauarbeiten wiederherzustellen.
Ein Problempunkt bisher war auch die Vermüllung. Um diese in den Griff zu bekommen, soll im südlichen Teil des Großmarkts ein zentraler Müllcontainer, der ausschließlich von den Pächtern zu nutzen sein wird, erreichtet werden. Darüber hinaus sollen auch Stellplätze für Fahrräder erreichtet werden. Eine Anbindung an die „Promenade“ ist ebenfalls geplant.
Anfang bis Mitte des kommenden Jahres wird ein Fischhändler ein Ladenlokal samt Restaurant auf dem Großmarkt eröffnen. Die Umbauarbeiten laufen bereits. Zur Verfügung steht noch eine 170 Quadratmeter große Parzelle an der Stelle, wo früher ein Asia-Markt war. Geht es nach den Wünschen der Stadt, siedelt sich hier ein weiterer Gastronomiebetrieb an.
