„Unser Anliegen ist es, die mit dem Krankheitsprozess verbundenen Symptome, wie zum Beispiel Schmerzen oder auch Ängste, zu lindern sowie die Auseinandersetzung mit dem Sterben durch eine individuelle Begleitung der Betroffenen und auch deren Angehörigen zu verarbeiten. Das ermöglicht uns, schwerstkranke und sterbende Menschen dabei zu unterstützen, die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen und Wünschen entsprechend zu gestalten. Denn gerade in dieser Phase spielen Lebensqualität und Selbstbestimmung eine ganz besondere Rolle“, erklärt Detlef Wacker, Einrichtungsleiter. Damit schließt die Palliativversorgung eine entscheidende Lücke, für die im normalen Pflegealltag häufig die nötige Zeit und vor allem auch Expertise fehlt.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Bewohnerinnen und Bewohnern, die keine anerkannten palliativen Erkrankungen haben. Denn was viele nicht wissen: Beispielsweise auch demenziell erkrankte Menschen im Endstadium der Erkrankung weisen häufig dieselben Symptome auf wie ein Mensch mit einer palliativen Diagnose, werden jedoch nicht so wahrgenommen wie etwa eine Krebspatientin oder ein -patient. „In der Palliativversorgung geht es also vor allem darum, den Menschen zu lesen, genau hinzuschauen und individuell zu unterstützen. Wichtig dabei ist: Wir, das heißt Pflegekräfte, Ärzte wie auch Angehörige, müssen akzeptieren, für welche Art des Abschieds sich ein Mensch entscheidet“, verdeutlicht Detlef Wacker.
Damit das gelingt, plant das Johanniter-Stift Meerbusch die palliative Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner von Beginn an multidisziplinär. Das Stift arbeitet seit Jahren eng mit der Hospizbewegung Meerbusch zusammen. Dazu gehören neben der pflegerischen und medizinischen Versorgung verschiedenste therapeutische Konzepte, die speziell auf die Symptomlinderung von Unruhe und Angst ausgerichtet sind. Der ganzheitliche Ansatz des Johanniter-Stift Meerbusch sieht zudem vor, die Angehörigen mit aufklärenden Gesprächen engmaschig und vor allem transparent zu begleiten. Denn ein offener Umgang mit dem Sterbeprozess unterstützt die Annahme der Endlichkeit.