Zum Austausch in die USA

Krefeld · Ein Schüleraustausch soll den Teilnehmern den Blick in eine ganz andere Welt eröffnen: Die Krefelder Marienschule schickt dazu jährlich 15 Schüler nach Chicago und zeigt jungen Amerikanern den Niederrhein.

Wimpel erinnern an den Austausch.

Foto: jps

Ein Abenteuer für beide Seiten - und das seit 1980.

Zwei Wochen sind die Krefelder Zehntklässler „drüben“: Das heißt, an der Palatine Highschool in einem Vorort von Chicago. Wer dort ankommt sei erstmal überwältigt von der Größe: 2700 Schüler büffeln dort (in Klassen von jeweils ca. 21) - und treiben nachmittags Sport oder besuchen Kurse, die sie interessieren. Das Schulgelände ist für deutsche Ausmaße riesig, inklusive eigenem Football-Stadion. „Die komplette Marienschule hätte da auf dem Parkplatz Platz“, sagen die Initiatorinnen Silke Degen und Heike Lunkes.

Die jungen Deutschen machen schnell die Erfahrung, dass das mit der Sprache eigentlich ganz einfach ist. „Man muss gar nicht mehr nach Worten suchen, wie sonst manchmal im Englisch-Unterricht. Man kommt schnell aus sich heraus“, erzählt Schülerin Lena Simons. Wochen, bevor Lena auf die Reise ging, begann sie einen intensiven Mailaustausch mit der Tochter ihrer Gastfamilie: „Ich war dann total gespannt, sie zu treffen“. Der Kontakt blieb auch nach dem Besuch bestehen.

Zur Verblüffung der Krefelder gibt es an der Highschool fast kein Papier mehr: Jeder Schüler bekommt ein iPad. Für die einzelnen Aufgabenfelder gibt es Apps. Auch Schulbücher werden am Flachbildschirm gelesen. „Zuerst hatte ich einen Ordner mit in die Highschool genommen. Das habe ich dann schnell gelassen“, erzählt Niklas Scholing, der gleich ein halbes Jahr an der Schule blieb.

Mit dem Essen ist das so eine Sache. In der US-Schulkantine kommt vor allem Deftiges auf den Tisch: Hamburger, Pommes Frites, jede Menge Cola und Süßigkeiten. „Langsam setzt da aber auch ein Umdenken ein“, erzählen die Lehrerinnen.

Der Austausch inklusive Flug kostet 980 Euro pro Schüler. Sozial schwache Schüler können Fördergelder des Landes beantragen.

Beim Gegenbesuch der Amerikaner ist neben Ausflügen nach Amsterdam und Köln immer auch eine Fahrt nach Linn eingeplant: Staunend stehen die Austauschschüler dann vor der Burg. Ein so altes Gebäude haben die meisten noch nie gesehen.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)