Deckeneinsturz in Krefelder Gymnasium Fabritianum: Handwerker pfuschten bei Deckenaufhängung

Krefeld · Die Forschung nach der Ursache des Deckeneinsturzes am Gymnasium Fabritianum hat jetzt Anhaltspunkte für "Pfusch am Bau" ergeben.

Deckeneinsturz im Fabritianum
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Beim Einbau der Unterdecke Mitte der 1970er-Jahre sind laut Stadt "wohl nicht vorschriftsmäßige, sondern zu kleine Halteklammern für die Deckenplatten verwendet worden".

Die dafür verantwortliche Firma ist juristisch nicht mehr zu belangen: Der 40 Jahre alte "Pfusch am Bau" ist verjährt.

Ob dieser Mangel die letztendliche Ursache für den Unfall ist, lasse sich noch nicht abschließend feststellen. Am Sonntag hatte sich die hunderte Kilo schwere Sperrholz-Zwischendecke des Biologieraums gelöst und war aus 3,50 Meter Höhe zu Boden gekracht (wir berichteten). Verletzt wurde niemand.

Das Fabritianum hat nach dem Einsturz den kompletten Neubau mit 20 Räume gesperrt und 240 Oberstufenschüler nach Hause geschickt. Unter- und Mittelstufe wurden im Altbau weiter unterrichtet.

Andere Schulen boten daraufhin Kamapzitäten an: Seit gestern können Schüler des Fabritianum nun Räume der Von-Ketteler-Schule und am Berufskolleg Glockenspitz nutzen.

Der von der Stadt in Auftrag gegebene Ausbau der auch in anderen Räumen des Gymnasiums eingebauten Deckenplatten, die den abgestürzten Platten ähneln, komme gut voran.

Die Verwaltung geht davon aus, dass ab Montag die Räume im Erdgeschoss (sechs Unterrichtsräume und zwei Fachräume) wieder für den Unterricht zur Verfügung stehen. Ob hier noch weitere Räume in Betracht kommen, hängt vom Fortgang der Arbeiten ab.

(jps)