15 Jahre gelebte Inklusion

Schiefbahn · Seit 15 Jahren gibt es die „Integrativen Gruppen“ des TV Schiefbahn sind Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam sportlich aktiv. Dieses Jubiläum wurde am jetzt mit einer besonderen Veranstaltung gefeiert.

In der Peter-Bäumges-Halle begrüßte Fernseh-Moderatorin Marlene Lufen, die seit Jahren die Arbeit der „Integrativen Gruppen“ unterstützt, die Kinder, ihre Familien und Freunde. Das Programm war bunt. Bauchredner Micha begeisterte mit Zauberkunststücken, Schauspielerin und Parodistin Susanne Pätzold und die Compagnie des Bundesjugendballetts von Prof. John Neumeier aus Hamburg gestalteten das Programm. In Anlehnung an den Begriff „besondere Kinder“ hatte Susanne Pätzold ein Gedicht über „andere Tiere“ erarbeitet – eine Konfliktschilderung in der Tierwelt, die mit der Erkenntnis endete: „Dies Tier ist wirklich nicht wie ich – und trotzdem ganz ok!“ Dafür gab es viel Beifall.

Berührend war das Engagement der jungen Tänzer aus Hamburg und ihres künstlerischen Leiters Kevin Haigen: Der Kontakt war 2013 bei der Verleihung des Kinderschutzpreises der HanseMerkur Versicherung an die „Integrativen Gruppen“ entstanden. Jetzt waren die Profitänzer zum zweiten Mal zu einem Workshop mit den Kindern der integrativen Gruppen angereist und zeigten mit ihnen die gerade erarbeitete Choreographie. Danach tanzten die jungen Leute Auszüge aus ihrem Programm, das sie sonst in großen Häusern und bei Kultur-Festivals aufführen.

Die „Integrativen Gruppen“ des TV Schiefbahn haben sich aus einer Idee der Gruppenleiter Petra und Stephan Adomeitis entwickelt. Petra Adomeitis hatte als Integrationshelferin an der Hubertus-Schule gearbeitet und gemeint, dass die in der Schule gelebte Integration auch gut auf das Thema Sport übertragen werden könnte. Sie und ihr Mann überzeugten Ulrike und Klaus Bamberg vom Vorstand des TV Schiefbahn schnell von ihrer Idee und starteten mit einer Gruppe von fünf Kindern. Ihr Konzept: Kinder und Jugendliche – mit und ohne körperliche oder geistige Behinderungen und ungeachtet der Frage, wo die Familien in der Gesellschaft stehen – haben gemeinsam ohne Vorurteile Spaß an Bewegung und Sport ohne Leistungsdruck. Heute machen 130 Kinder und Jugendliche mit – und es gibt ein breites Angebot an sportlichen Möglichkeiten und Freizeit-Aktivitäten: Trampolingspringen, Rollstuhl-Basketball, Fußball… Außerdem gehören Ausflüge, Fußball-Turniere mit inklusiven oder regulären Teams sowie der Besuch des DFB-Mobils zum jährlichen Aktivitäten-Kalender.

Um angemessen auf die häufig doch eingeschränkten Fähigkeiten der Kinder eingehen und passende Sportkonzepte entwickeln zu können, haben Petra und Stephan Adomeitis Übungsleiter-Scheine für Koronar-Sport, Sport in der Krebs-Nachsorge oder für Menschen nach einem Schlaganfall gemacht. Damit alle Kinder teilnehmen und die zum Teil teuren Sportgeräte finanziert werden können, ist der TV Schiefbahn auf Spenden angewiesen. „Wir haben im Laufe der Jahre sehr viele Unterstützer gefunden – wie die Familien Limbach und Brychry, unsere heutigen Gäste oder die Schauspielerin Eva Mattes. Aber auch Firmen und Organisationen wie zum Beispiel die Kati-Witt-Stiftung unterstützen uns“, ist Stephan Adomeitis sehr dankbar.

(Report Anzeigenblatt)