Fokus in dieser Woche wird auf der Abwehrarbeit liegen. „Und“, so Jakobs, „wir müssen mehr Zug und Aggressivität reinbekommen.“
Damit hatte Harald Jakobs nun wirklich nicht gerechnet. Gut, die Auftaktniederlage gegen einen erfahrenen, abgezockten Gegner wie Aufderhöhe kann passieren. Sich aber in eigener Halle von einer HSG Wesel, die es dem MTV in Sachen Einstellung vormachte, wie es geht, bloßstellen lassen - das hätte sich der Rheinwacht-Trainer vor dem Derby nicht träumen lassen. „Wesel wollte es mehr als nur zu 100 Prozent. Wir waren viel zu passiv. Wir haben so natürlich auch keine Bälle abgefangen. Und aus dem gebundenen Spiel lief es einfach nicht.“ Es wirkte laut Jakobs wohl nicht nur für Außenstehende so, als fehle ein Stück Motivation. Warum das so ist, ist dem neuen Coach ein Stück weit ein Rätsel. Denn eigentlich hatte er, auch und gerade was die Trainingsarbeit angeht, ein gutes Gefühl vor dem Derby. „Aber es sieht wohl so aus, als müssen wir mehr Zug und Aggressivität reinbekommen. Wir müssen schon im Training den Schalter umlegen.“ Ginge es zuletzt in den Übungseinheiten vornehmlich um Spielkonzeptionen, wird der Fokus in dieser Trainingswoche auf der Abwehrarbeit liegen.
Davon, sich einzelne Spieler als Sündenbock heraus zu picken, hält Harald Jakobs im Übrigen gar nichts. „Wir verlieren als Mannschaft und wir gewinnen auch wieder als Mannschaft.“
Ob das allerdings am nächsten Spieltag schon klappt? Denn der nächste Gegner ist Unitas Haan. Und die haben jüngst mit ihrem 25:20-Auswärtssieg in Angermund bewiesen, zu was sie in der Lage sind. Zur Erinnerung: Angermund hatte Wesel an Spieltag eins in Wesel mit 29:16 eine Lehrstunde erteilt...
Harald Jakobs weiß auf jeden Fall, dass seine Jungs am Samstagabend, 19.30 Uhr, ein hartes Stück Arbeit erwartet. „Da geht es gegen eine junge, aggressive Mannschaft, die einen erfahrenen Coach an ihrer Seite hat, und die den positiven Trend fortsetzen will.“ Aber Kopf in den Sand stecken gelte nicht. Zumal ein Erfolgserlebnis gegen starke Haaner ja auch ganz schnell positive Energie freisetzen könnte...