Sommer in der Stadt Wie sich Hitzewellen überstehen lassen

Das Wetter 2018 spielt verrückt! Dieser Eindruck drängt sich nicht nur beim Blick auf den aktuellen Wetterbericht auf. Es muss noch nicht einmal das Haus verlassen werden, um zu spüren, dass dieses Jahr Frühling und Hochsommer sich die Klinke in die Hand geben.

Sommerwetter und Sonnenschein machen gute Laune. Diese kann allerdings verfliegen, wenn daraus eine echte Hitzewelle wird und man in einer Großstadt lebt. Doch es gibt Möglichkeiten, sich auch dann wohlzufühlen.

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Beispiel: Am 6. Mai 2017 war es in Duisburg angenehme knappe 20°C warm. Am gleichen Tag ein Jahr später kletterte das Thermometer in Duisburg Richtung 27°C. Deutlich zu warm. Der Mai 2018 setzt fort, was der April begonnen hat. Laut Deutschem Wetterdienst waren beide Monate nicht einfach etwas zu warm, sie stellten deutliche Temperaturrekorde auf. Seit 1881 hat es keinen so warmen Monat Mai gegeben. Schuld ist die ungewohnte Wetterlage, die zu einem andauernden Hochdruckeinfluss über Deutschland geführt hat.

Zu wissen, warum es in Duisburg gerade so warm ist, hilft wenig. Besonders Mieter und Eigentümer in Dachgeschoßwohnungen machen derzeit vor allem eines: schwitzen. Direkt unter dem Dach erreicht die Zimmertemperatur sehr schnell "angenehme" 27°C oder mehr. Spätestens jetzt wird es unangenehm. Die Medizin spricht allgemein davon, dass ab der 26°C-Marke die Grenze zur Wohlfühltemperatur überschritten wird. Für den einen oder anderen Duisburger ist die Grenze des Erträglichen bereits wesentlich früher erreicht. Wie in einer Wohnung verhalten, in welcher die Hitze einfach nicht mehr weichen will?

Unter Hitze leidet nicht nur die Natur, auch der Mensch kommt mit den sommerlichen Temperaturen nur bis zu einem gewissen Grad zurecht. Hitzewellen sorgen für Kopfschmerzen und Unwohlsein. Ein Grund: Der Körper weitet die Blutgefäße. Damit erniedrigt sich der Blutdruck. Gleichzeitig gehen durch das Schwitzen viele wichtige Mineralstoffe verloren. Sommerhitze wird zu einer Herausforderung für den Kreislauf. Besonders stark leidet, wer von Haus aus bereits angeschlagen ist.

Umso wichtiger ist es, sich im Sommer richtig zu verhalten. Gerade beim Essen und Trinken werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht.

  1. Viel und richtig trinken: Grundsätzlich muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden. Gerade wenn es draußen warm wird, schwitzt der Körper und verliert damit Mineralstoffe. Der Griff zum angereicherten Mineralwasser ist eine Möglichkeit. Aber auch eine Tasse Gemüsebrühe zwischendurch kann den Verlust an Mineralstoffen wieder ausgleichen. Verzichtet werden sollte auf eiskalte Cola oder Limonade.
  2. Leichtes Essen: Zum richtigen Verhalten gehört eine Umstellung der Ernährung. Leichte Kost, die den Darm nicht zu stark belastet, ist in dieser Situation zu empfehlen. Salate, mageres Fleisch und Gemüse sind in dieser Situation zu bevorzugen. Der deftige Schweinsbraten bewirkt eher das Gegenteil.
  3. Richtig trainieren: Ein gut durchdachter Trainingsplan lässt sich anpassen. Grundsätzlich sollte das Laufen oder Radfahren in der Sommerhitze vermieden werden. Vielleicht lässt sich die Trainingseinheit ja in die Morgen oder Abendstunden verlegen. Ein sehr wichtiger Hinweis betrifft die Intensität. Das Herz muss bei Sommerhitze mehr arbeiten, also lieber einen Gang runterschalten. Auch eine Verlagerung der sportlichen Aktivitäten ins Freibad kann hilfreich sein.

Ob sich ein Haus oder eine Wohnung sehr stark aufheizen, hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Auf der einen Seite spielt eine Rolle, wie viel Schatten die Vegetation spendet. Wird das Haus von hohen Bäumen umgeben, beschatten diese die Fassade. Der positive Effekt: Es wird in den Innenräumen nicht so warm. Ein weiterer Punkt betrifft die Dämmung von Fassade und Dach. Aber auch Fenster und Türen spielen eine Rolle.

Vor allem auf der Südseite sorgen Fenster dafür, dass sich die Räume im Haus bei starker Sonneneinstrahlung schnell aufheizen. Um für kühle Luft zu sorgen sollte deshalb in den angenehmeren Morgen- und Abendstunden die Wohnung gründlich gelüftet werden. Tagsüber ist es besser die Fenster geschlossen zu halten.

Der Sommer ist zudem Mückenzeit. Bei großer Hitze ist das Schlafen mit offenem Fenster eine Wohltat. Um sich vor den kleinen Plagegeistern zu schützen, lohnt sich deshalb das Anbringen von Fliegen- und Insektenschutzgittern. Passend zu den individuellen baulichen Gegebenheiten ist eine Vielzahl an Modellen erhältlich. Je nach Art der Montage und des Materials zeichnen sie sich durch verschiedene Vor- und Nachteile aus.

Eine gute Dämmung kann weiterhin vermeiden, dass im Sommer die Hitze sehr stark in den Innenraum geleitet wird. Gerade im Dachbereich wird es durch Fenster in den dahinterliegenden Wohnräumen sehr schnell unangenehm warm.

Daher ist, sofern möglich, auf die Verwendung von entsprechend hochwertiger Dämmung und entsprechender Fenster beim Bau zu achten. Mieter können hierauf natürlich nicht ohne Weiteres Einfluss nehmen. Was allerdings geht: Einfach Sonnenschutz-Rollos installieren (lassen) oder ein Handtuch ins Fenster klemmen. Liegt das Handtuch außen auf dem Fenster, kann es feucht gehalten werden und verhindert so die Weitergabe der Hitze nach innen.

Macht sich Hitze in der Wohnung breit, stellen viele Haushalte Ventilatoren auf. Letztere verschaffen für den Moment zwar Abkühlung, haben allerdings nur einen temporären Effekt. Der Grund: Sie bewegen die Luft, kühlen sie aber nicht herunter. Diese Aufgabe übernehmen Klimaanlagen, die nach dem Kühleschrank-Prinzip arbeiten. Hier wird allerdings zur Herausforderung, dass Klimaanlagen Kondenswasser bilden.

Mobile Ausführungen mit Abluftschlauch sind eine Herausforderung. Auch der Stromverbrauch ist hier im Hinterkopf zu behalten. Achtung: Selbst eine fest installierte Klimaanlage leidet in ihrer Effektivität, wenn sie gegen eine schlechte Bausubstanz arbeiten muss. Leider sind eine oder zwei Dekaden zurückliegende Baustandards nicht mit den Regeln vergleichbar, die sich heute aus der EnEV für Neubauten ergeben.

Steigen draußen die Temperaturen auf hochsommerliches Niveau, haben Badesee und Eis Hochkonjunktur. Die Hitze macht dem Kreislauf zu schaffen und sorgt für ein Saunaklima in den eigenen vier Wänden. Es gibt den einen oder anderen Trick, wie Hitzewellen erträglicher werden, ohne gleich zur Klimaanlage greifen zu müssen. Gerade nachts heißt es Fenster auf. An Tagen mit subtropischen Nächten hilft aber auch dies nicht mehr viel. In solchen Momenten ist es eine Wohltat, auf das Gästezimmer im Keller ausweichen zu können oder die Temperatur mit der Klimaanlage einfach ein paar Grad nach unten zu fahren.