Wirklich schade um Dietrich Hilsdorfs starke Inszenierung (die gibt’s dann im kommenden November wieder im Theater). Aber: Der „Ring“ funktioniert ganz ausgezeichnet auch konzertant, zu erleben jüngst bei der „Götterdämmerung“.
Erstens ist Wagners Vierteiler sowieso mehr Erzählung als dramatische Handlung, also mindestens so viel Sinfonie wie Oper. Und zweitens kriegt man das nirgends besser zu hören als in der ausgezeichneten Akustik eines Konzertsaals wie der Mercatorhalle, wo auch das leiseste Pianopianissimo-Leitmotiv nicht verloren geht, sozusagen jeder Faden dieses gewaltigen Mythenteppichs nicht sicht-, sondern eben hörbar wird. Mit den blendend aufspielenden Philharmonikern unter GMD Axel Kober und den hervorragenden Solisten von Corby Welch bis Anke Krabbe wird’s dann vollends ein Live-Hörbuch de luxe.
Rheingold: Donnerstag, 23. Mai, 19.30 Uhr; Walküre: Sonntag, 26. Mai, 17 Uhr; Siegfried: Donnerstag, 30. Mai, 17 Uhr; Götterdämmerung: Sonntag, 2. Juni, 17 Uhr.
Karten: (0203) 283 62 100