Als ersten Schritt haben die OSC Löwen Jörg Förderer reaktiviert. Der Löwen-Trainer streift sich für die Rückrunde ein Mal mehr das Trikot über und geht seiner Mannschaft zur Hand. Darüber hinaus ist OSC Löwen-Chef an einer Neuverpflichtung dran, auch wenn es momentan natürlich schwierig ist, gute Spieler zu bekommen. "Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und arbeiten auf Hochtouren — leicht ist das ganze Unterfangen in und kurz nach der Winterpause aber natürlich nicht", erklärt Schuppert, der aber hofft, zeitnah mit seinem Wunschspieler Einigung zu erzielen.
Das Geld ist da, schließlich sparen sich die OSC Löwen das nicht unerhebliche Gehalt von Felix Handschke, der seit dem Wochenende für den Neusser HV und damit für einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zum Ball greift. Das Timing seines Abgangs im unmittelbaren Anschluss an die schwere Verletzung von KCBrüren überraschte dabei nicht nur Klaus Schuppert. Gerade Handschkes Ex-Mannschaftskollegen zeigten sich im ersten Moment geschockt und stark irritiert über die "Flucht" ihres Spielmachers. Aber, ein solcher Abgang bietet eben auch Chancen. Chancen, dass die Mannschaft noch enger zusammenrückt. Chancen, dass eine "Jetzt erst recht"-Mentalität Einzug hält. Und Chancen, dass Spieler wie Christian Ginters, Michael Heimannsfeld und der gerade vor seiner Rückkehr aufs Spielfeld stehende Robin Flemmig noch mehr Verantwortung übernehmen. Defensiv ändert sich für die Löwen ohnehin nicht viel, da weder Handschke noch Brüren eine Rolle als zentrale Abwehrakteure gespielt haben. Spannend wird sein, wie sich die Duisburger im Angriff machen und wer es schafft, die Lücken, die die beiden Haupttorschützen hinterlassen, zu füllen. Perspektivisch stehen die OSC Löwen mit dem starken A-Jugend-Unterbau und der in der vergangenen Woche bestätigten Verpflichtung des 19-jährigen Top-Talents Niklas Weghaus vom Oberligisten TV Jahn Hiesfeld ohnehin gut da. Wie gut Weghaus ist, durften sich die Verantwortlichen der OSC Löwen bereits in den Vorbereitungsspielen beider Clubs im Sommer anschauen. Da schenkte der junge Rückraumshooter den OSC Löwen gleich reihenweise Tore ein.
Weghaus spielt bisher beim Oberligisten Hiesfeld eine gute Saison, ist stark im Eins gegen Eins und immer für leichte Tore aus dem Rückraum gut. Dazu kommen gute Übersicht und Spielverständnis.
Auch sein aktueller Trainer Matthias Waclawczyk hält große Stücke auf seinen Shooter. "Niklas spielt bisher eine starke Saison. Gerade wenn man bedenkt, dass er zeitlich während der Woche stark eingebunden ist und so kaum trainieren kann." Waclawczyk versteht, dass Weghaus sich weiter entwickeln will, findet aber, dass der Wechsel "ein, zwei Jahre zu früh" kommt. "Ich denke, es hätte ihm gut getan, wenn er noch ein bisschen bei uns geblieben wäre. Ich denke aber auch, dass er sich für den richtigen Verein und vor allen Dingen den richtigen Trainer entschieden hat. Er passt da gut ins Konzept und hat in Jörg Förderer einen Trainer an seiner Seite, der ihn sicherlich noch weiter nach vorne bringen wird." Während man in Hiesfeld natürlich wenig erfreut über den Weggang des Perspektivspielers ist, freut sich Klaus Schuppert über den Transfer-Coup: "In Hiesfeld ist Niklas Weghaus durch eine sehr gute Torquote und ein sehr gutes Spielverständnis aufgefallen. Wir freuen uns jedenfalls, einen weiteren Perspektivspieler in unseren Reihen zu haben, der charakterlich sehr gut zum bestehenden Team passen wird."
Weghaus erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den OSC Löwen, die aktuell um den Klassenerhalt in Liga drei kämpfen. Gleich zum ersten Rückrundenspiel am kommenden Samstag, 17. Januar, müssen die OSC Löwen zum Nachbarschafts-Derby bei der HSG Krefeld ran. Ein richtig dicker Brocken. Denn die HSG mit den zuletzt bärenstarken Ex-OSC'lern Tim Gentges und Maik Schneider sowie dem lange verletzten Mirko Szymanowicz und André Loschinski in ihren Reihen, hat eine starke Hinrunde gespielt und rangiert aktuell auf Tabellenplatz drei hinter Ferndorf und Hagen. Anwurf in der Halle an der Josef-Blum-Straße 101 ist um 19.30 Uhr.