GTÜ warnt vor gefälschten Klassikern Original oder Fälschung

In den 1960er- und 1970er-Jahren vergrößerten die Fahrzeughersteller zunehmend die Modellvielfalt ihrer Fahrzeugbaureihen. Neben den Basismodellen wurden verstärkt besonders leistungsstarke Topmodelle – wie z. B. der 911 Carrera RS 2.7, der BMW 2002 tii oder auch der NSU TT/TTS – angeboten.

Die Liebhaber dieser Baureihen suchen heute derartige Preziosen und sind bereit, für solche klassischen Fahrzeuge deutlich höhere Preise als für die Großserienmodelle zu bezahlen, erklärte GTÜ-Oldtimerexperte Peter Deuschle. Da das Produktionsvolumen dieser Topmodelle wesentlich geringer als das der Basismodelle war, sind heute deutlich mehr Basismodelle verfügbar und in den meisten Fällen können diese Fahrzeuge auch noch heute zum Topmodell aufgerüstet werden. Derartige Umbauten sind im Regelfall zulässig und verhindern die Einstufung des Fahrzeugs als Oldtimer nicht.

Wird bei einem derartigen Umbau die ursprüngliche Fahrzeug-Ident-Nummer (FIN) unverändert belassen, so ist auf Grundlage der Herstellerdokumentation jederzeit erkennbar, dass das Fahrzeug umgebaut wurde. Nachdem zunehmend häufiger Original-Kfz-Briefe solcher Topmodelle ohne Fahrzeug zum Kauf angeboten werden, wird es für den „Umbauer“ zunehmend interessanter das umgebaute Fahrzeug auch gleich mit der passenden FIN eines Topmodells zu versehen. Derartige gefälschte FIN sind meist anhand vom Original abweichender Schlagtiefe und Gravur erkennbar. Durch eine Fälschung wird dann versucht, den Wert des Fahrzeugs zu vervielfachen, betonte der GTÜ-Experte. Ohne nachvollziehbare Historie ist also Vorsicht geboten.

(Niederrhein Verlag GmbH)