Er kümmert sich mit Unterstützung der städtischen Jugendpflege, im Besonderen Babette Heimes und Sebastian Sturm vom Jugendheim Zuff!07, ehrenamtlich um Kinder und Jugendliche in Rheinberg. Für ihn ist diese Arbeit Hobby und Passion zugleich. Bis heute wird er nicht müde, sich immer neue Aktionen und Beschäftigungen für die jungen Leute auszudenken und umzusetzen.
Anfang 2011 gab es eine ganz besondere Herausforderung für ihn und seine Truppe. Nach einem Wasserschaden im bisherigen Gruppenraum musste ein neuer Rückzugsort für die Jugend her. Die Suche begann und stellte sich als schwieriges Unterfangen heraus, bis endlich eine Alternative gefunden worden war: Die Fläche neben der Budberger Turnhalle, die bis dato eher als Müllplatz diente, sollte es sein. Allerdings wartete viel Arbeit auf Robert Meier und seine Truppe. Sie krempelten die Ärmel hoch und begannen nach der Planung bei einer 72-Stunden-Aktion mit den Arbeiten, die erfreulicherweise auch von anderen ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt wurde.
Die Jugendlichen setzten nach Anleitung dort, wo zuvor noch eine Asphaltoberfläche war, insektenfreundliche Hecken, verlegten Kabel, pflasterten Gehwege, setzten Zäune, pflanzten Blumen und legten eine Blühwiese an. Mit der Zeit kamen ein Pavillon und Sitzgelegenheiten aus Holz dazu. Irgendwann konnte auch ein Container für kleines Geld beschafft werden, der vom spanischen Street-Art-Künstler Javier Landa Blanco (Corte) – vielen bekannt aus Berichten über das Musik- und Kunstfestival MAP – bemalt wurde. Bewusst wählten Robert Meier und seine Schützlinge kein abstraktes Motiv – es sollte einen Bezug zum Standort haben. Gesagt – getan, Javier zauberte das Bild der Katholischen St. Marien-Kirche Budberg auf die Fläche, was besonders von der Anwohnerschaft begrüßt wurde. Dies und die Aufstellung von Verhaltensregeln für die Aufenthalte der Jugendlichen auf dem Gelände (z. B., dass Roller auf dem Gelände nur geschoben werden dürfen) sorgte dafür, dass auch die Akzeptanz für die neuen „Nachbarn“ wuchs. Nach und nach kamen mit den Jahren ein Kicker und eine Tischtennisplatte dazu. Auch eine Markise „organisierte“ Robert Meier für kleines Geld. Natürlich alles gebraucht – der Nachhaltigkeitsgedanke ist eine Handlungsmaxime für die Gruppe.
Doch was gebraucht weiterverwendet wird, hat natürlich auch einen irgendwann endenden Lebenszyklus – wie z. B. die Sitzmöglichkeiten aus Holz, die morsch geworden waren. Auf einen Bericht in einer Lokalzeitung über sein Tun, in dem geschildert wurde, dass Robert Meier aktuell auf der Suche nach neuen Sitzmöbeln ist, reagierten Bürgermeister Dietmar Heyde und Sozialdezernentin Iris Itgenshorst sofort und begaben sich auf die Suche nach etwas Geeignetem im Fundus der Stadt. „Ehrenamtliche Arbeit ist so wichtig in unserer Gesellschaft. Wir können Ihnen gar nicht genug danken für Ihren Einsatz!“ Iris Itgenshorst bekräftigte diese Aussage: „Wenn auch die Stadtverwaltung aufgrund der Haushaltslage in ihren Möglichkeiten begrenzt ist, war es uns sehr wichtig zu schauen, wie wir hier unterstützen können“, so die Beigeordnete.
Und es konnte tatsächlich schon nach kurzer Zeit etwas gefunden werden. Eine Sitzgruppe mit einem Tisch und zwei Bänken aus Edelstahl war gerade verfügbar und konnte innerhalb kürzester Zeit vom DLB am Jugendtreff aufgestellt werden. Das Ergebnis begutachteten Dietmar Heyde und Iris Itgenshorst nun vor Ort in Budberg. Robert Meier und die Kids freuten sich riesig: „Die Sitzgruppe überlebt uns alle – so stabil ist sie! Toll, dass die Stadt so schnell reagiert hat! Da der Platz mittlerweile nicht nur von den Jugendlichen, sondern von allen Altersgruppen genutzt wird, trägt die neue Sitzgelegenheit sehr zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, eines Wir-werden-gesehen-Gefühls bei“, so der rüstige Ruheständler.
Das Gelände des Jugendtreffs in Budberg wird gehegt und gepflegt. Die Jugendlichen fühlen sich wohl und halten sich gerne dort auf. Und stolz sind sie auf IHR selbstgemachtes Domizil! Es ist täglich etwas zu tun. Ein Mal in der Woche gibt es einen Arbeitseinsatz nach Anleitung von Betreuer Meier. Zusätzlich treffen sich z. B. auch Senior*innen gerne zu einem Schnack auf dem Gelände oder Sportler*innen vom angrenzenden Gelände des SV Budberg, die einen Sieg zu feiern haben. Es kann gemütlich beisammengesessen werden und auch ein Grill steht bereit. Nur sauber soll der Platz sein, wenn man ihn genutzt hat, so die Regel.
Der Platz war schon für viele Jugendliche ein zweites Zuhause. Durch die gemeinsamen Aktivitäten hat Robert Meier es geschafft, vielen Kindern wichtige Skills fürs Leben mitzugeben. Bei besonderen Aktionen sind auch heute noch viele als Erwachsene dabei – die ältesten sind mittlerweile um die 30 Jahre alt. Sie alle verdanken Robert Meier viel, und das sagen sie ihm auch, wenn sie ihn alle zwei bis drei Monate zum Essen einladen. Einer der Jugendlichen, der seit seinem 5. Lebensjahr in der Budberger Truppe dabei ist, sagte unlängst zu ihm: „Vieles von dem, was wir heute in Bezug auf unsere Einstellung und unser Sozialverhalten sind, haben wir zu einem großen Teil dir zu verdanken.“ Auch Sozialarbeiter Sebastian Sturm vom Zuff!07 lobt seine Arbeit: „Jemanden wie Robert, der ehrenamtlich so viel Zeit und Herzblut investiert, bekommt man für kein Geld der Welt!“ Der Mittsechziger freut sich sehr über diese Worte. Sie sind sein „Lohn“. Am Ende gab er zu: „Ich mache das auch für mich! Es ist toll, dass ich hier mit den Jugendlichen arbeiten darf.“
Robert Meier ist immer auf der Suche nach gebrauchten Dingen, die für den Jugendtreff noch von Nutzen sein könnten. Alte Möbel, Blumenspenden zur Bepflanzung der Blumenkübel, Holz für einen neuen Zaun, Gerätschaften – alles ist willkommen. Bevor man sich seiner Sachen auf dem Sperrmüll entledigt oder sie sonst irgendwie entsorgt, wäre der Ehrenamtler für einen Hinweis dankbar. Er ist unter der Rufnummer 0157 34 696 158 zu erreichen.