Es waren diese Nuancen, die den Ausschlag pro MSV Duisburg gegeben hatten. Nuancen, die in den vergangenen Partien für hängende Köpfe beim MSV gesorgt haben, sorgten diesmal für Losgelöstheit und große Erleichterung in und um die Gästekabine in Aue. Zwei Mal gab es strittige Situationen im Strafraum der Hausherren, zwei Mal zeigte Schiedsrichter Lasse Koslowski auf den Elfmeterpunkt, zwei Mal verwandelte Kapitän und Goalgetter Kevin Wolze eiskalt. Das 1:0 durch Wolze fiel in Minute 53. Als Borys Tashchy elf Minuten später zum 2:0 für die Gäste einnetzte, sah alles nach einem recht ungefährdeten und so nicht zu erwartenden Auswärtssieg aus. Dann aber packte Dimitriv Nazarov den Sonntags-Hammer raus und traf sieben Minuten vor Abpfiff zum 1:2 aus Auer Sicht. Die Nervenschlacht begann - und fand ihr jähes Ende, als wieder Wolze kurz vor Schluss aus elf Metern für die Entscheidung sorgte.

Mit nun vier Punkten Vorsprung auf den arg schwächelnden FC St. Pauli sieht es in Sachen Klassenerhalt für den MSV wieder gut aus. Dementsprechend gut war natürlich die Stimmungslage beim Mannschaftskapitän nach der Partie. "Nach sechs Spielen mit nur einem Punkt fühlt sich der Sieg überragend an", jubelte Wolze. Sein Coach freute sich, wollte die wichtigen drei Punkte aber richtig eingeordnet wissen: "Wir haben noch nichts erreicht und dürfen nicht nachlassen", mahnte Ilia Gruev.