Blick nach vorne: In der kommenden Saison wird wohl der KFC Uerdingen, aktuell Tabellenerster in der Regionalliga-West, seine Hinrunden-Heimspiele in der schauinsland-reisen -arena austragen.
Vier Spiele stehen in der 2-Fußball-Bundesliga noch an. Vier Spiele, die darüber entscheiden können, wo die Reise langfristig für den MSV Duisburg hingeht. Der Klassenerhalt ist für den Club und seinen Weg aus den Schulden existenziell. In der 3. Liga gibt es bei hohem Aufwand schlichtweg zu wenig Geld zu verdienen, als dass der Konsolidierungsweg weiter erfolgreich gegangen werden kann. Ein winziger Punkt trennt die Zebras auf Rang 12 nur noch vom Relegationsplatz 16, den aktuell der FC St. Pauli belegt. Ein Punkt ist es auch auf den FC Erzgebirge Aue, bei dem der MSV am Sonntag um 13.30 Uhr antreten muss. Einfach wird das in mehrfacher Hinsicht nicht. Denn: Auch für Aue geht es um alles. Und: Die Ostdeutschen, die ihr Spiel in erster Linie über den Kampf und den Einsatz definieren, brennen nach der 0:2-Pleite in Bielefeld auf Wiedergutmachung. "Wir müssen Leidenschaft und Bereitschaft zeigen, müssen vorbereitet sein und den Kampf annehmen", warnt Ilia Gruev. Der und sein Trainerteam waren zuletzt vor allen als Psychologen gefragt. Denn die Verunsicherung nach der üblen Pleitenserie zuletzt und dem Abrutschen in den Abstiegskampf ist bei den Duisburgern greifbar. "Wir haben viel im psychologischen Bereich gearbeitet, haben viel geredet und probiert, die Köpfe frei zu bekommen." Sein Team, so Gruev, habe bei der Jahreshauptversammlung am Montag genau zugehört und wisse, worum es gehe. "Wir haben eine ganz klare Mission!" Und um die zu erfüllen, sollte schon ein Punkt aus Sachsen mitgebracht werden.
Das weiß auch Christian Gartner, der nach den zuletzt schwachen Auftritten von Fabian Schnellhardt Sonntag sogar die Chance hat, von Anfang an zu spielen. Gartner selber habe eine solch verrückte Saison in seiner Karriere auch noch nie erlebt. Er selber wisse, was in den verbleibenden Spielen wichtig sei. "Es geht nur um Nuancen. Wir brauchen auch einfach mal wieder das Glück auf unserer Seite. Und wir dürfen nicht so leicht in Rückstand geraten. Denn dann wird es gegen die kompakten Teams in dieser Liga immer schwer."
Die KFC-Uerdingen-Fans können sich derweil schon mit den Bahnverbindungen nach Duisburg vertraut machen. Ob Aufstieg oder nicht: Der Verein spielt die kommenden Hinrunde wohl in der Arena an der Wedau. Krefelds Sportdezernent Thomas Visser geht davon aus, dass die vergangene Woche beschlossenen Reparaturen am Grotenburg-Stadion wohl nicht bei laufendem Spielbetrieb durchgeführt werden können. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Anfang 2019 dauern. In Krefeld gibt es allerdings kein Ausweichstadion für Dritt- oder Viertliga-Begegnungen.
"Mit großer Wahrscheinlichkeit" werde die kommende Hinrunde in der Vierten oder dritten Liga daher in Duisburg ausgetragen. Martin Haltermann, Pressesprecher des MSV Duisburg erklärt den aktuellen Stand der Dinge: "Wir unterstützen unsere Nachbarn aus Uerdingen gerne. Es gibt gerade seriöse und konstruktive Gespräche über die neue Situation." Diese, so Haltermann, dauern aber noch an. Eine konkrete Einigung zwischen dem KFC und dem MSV läge noch nicht vor. "In den Gesprächen geht es um das Finanzielle, viel um Logistik und um Organisation." Die Heimspiele beider Clubs müssten dann immer im wöchentlichen Wechsel stattfinden. Hierzu laufen die Gespräche mit der DFL...