Naturschutzgebiet wird zunehmend gestört Mehr Kontrollen im Binsheimer Feld

Baerl · Das Naturschutzgebiet "Binsheimer Feld"wird zunehmend gestört. Die Naturschutzbehörde setzt auf verstärkte Kontrollen.

Müll landet nicht im sondern neben dem Mülleimer im Binsheimer Feld.

Foto: Stadt Duisburg

Das letzte Stück der Woltershofer Straße sowie die ehemalige NATO-Rampe in Baerl liegen im Naturschutzgebiet Rheinaue Binsheim und zudem im Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein. Dieses Gebiet zeichnet sich durch seine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen (Acker- und Grünlandflächen, Kopfbäume und Hecken sowie die kiesig-sandigen Ufer des Rheines) und somit auch seiner hohen Artenvielfalt aus. Die letzten Brutpaare von bodenbewohnenden Vogelarten wie dem Kiebitz und der Feldlerche im Norden Duisburgs kommen hier ebenso vor wie der Steinkauz, der Gartenrotschwanz oder der Flußregenpfeifer. Insbesondere letzterer ist auf ruhige, ungestörte Kies- und Sandflächen am Rheinufer angewiesen.

Offene Feuerstellen, obwohl verboten, finden sich ebenso.

Foto: Stadt Duisburg

Seit Jahren beobachtet das Umweltamt der Stadt Duisburg mit großer Sorge, dass die ehemalige NATO-Rampe Einfallstor für zahlreiche Erholungsuchende in das dortige Naturschutzgebiet ist. So parken insbesondere an Wochenenden zahlreiche Fahrzeuge auf der Rampe selbst oder auf der Woltershofer Straße. Von dort aus führen unzählige Trampelpfade kreuz und quer in die angrenzenden Flächen und entlang des Rheinufers, obwohl im Naturschutzgebiet das Betreten von Bereichen abseits befestigter Wege verboten ist. So werden nicht nur Spaziergänge, auch mit freilaufenden Hunden, durch das Gebiet unternommen, sondern es wird auch besonders am kiesig-sandigen Rheinufer auf offenen Feuerstellen gegrillt und teilweise auch campiert.

Auf dem Rhein selbst wird verbotener Weise mit Jet-Skis gefahren, so dass auch von der Wasserseite eine deutliche Beunruhigung der Ufer links und rechts neben der Rampe erzeugt wird. Nach einem Wochenende mit schönem Wetter finden sich dann regelrechte Müllberge an der Zufahrtstraße, oder der Müll bleibt gleich an Ort und Stelle am Rheinufer liegen, von wo er bei dem nächsten Hochwasser im Rhein zu landen droht.

Aufgrund der in den letzten Jahren immer massiver werdenden Störungen im Gebiet wird die Untere Naturschutzbehörde die Situation dort nicht länger tolerieren. Im ersten Schritt werden engmaschige Kontrollen durchgeführt und Personen, die ihre Fahrzeuge im Schutzgebiet abstellen, aufgefordert, dieses zu verlassen. So konnten bislang an den Feiertagen und sonnigen Wochenenden im Mai und Juni bis zu 200 Autos an einem halben Tag aus dem Naturschutzgebiet entfernt werden.

Personen, die sich abseits der befestigten Wege aufhalten, werden aufgefordert, sich an die Naturschutzregeln zu halten. Widersetzen sich Fahrzeughalter oder Spaziergänger den Aufforderungen, bzw. verstoßen sie wiederholt gegen die Vorschriften, werden Bußgeldverfahren eingeleitet.

In einem weiteren Schritt wird die Untere Naturschutzbehörde die Zufahrt so umbauen, dass dort keine Parkmöglichkeiten mehr bestehen. Die Zufahrt zum Wasser wird durch Sperranlagen verhindert und lediglich für Berechtigte (Rettungskräfte, Sportbootfahrer) möglich sein.

Die Untere Naturschutzbehörde bittet bereits jetzt, die Naturschutz-Regeln in diesem für die Tier- und Pflanzenwelt äußerst wertvollen Gebiet zu respektieren und damit die Arbeit des Umweltamtes zu unterstützen.