Mit dem Burginnenhof hat Dinslaken ein echtes Schmuckstück, ein Alleinstellungsmerkmal in bester Lage. Quatsch eigentlich, dieses Schmuckstück nicht viel öfter zu nutzen und zu bespielen. Das dachte sich auch das Team der städtischen Wirtschaftsförderer um Svenja Krämer, als es um Gedankenspiele, wieder einen Weihnachtsmarkt in der Altstadt zu installieren, ging. "Mit dem Burginnenhof haben wir so eine schöne Kulisse, wie man sie sonst in unserer Region kaum findet", so die Chefin der Wirtschaftsförderung. Viele Altstadt-Akteure hätten sie direkt angesprochen, den Burginnenhof als Veranstaltungsort für einen Weihnachtsmarkt in Betracht zu ziehen.
Svenja Krämer und ihre Mitstreiterinnen ließen sich nicht zwei Mal bitten und machten sich ans Werk. Rund ein Jahr an Vorbereitungsarbeit steckt in dem kleinen Markt, der am letzten Wochenende vor Heiligabend seine Pforten öffnet. Und die Vorfreude bei Svenja Krämer und ihrer Kollegin Natascha Sadowski ist groß. "Wir haben jetzt zwölf Monate drauf hingearbeitet und freuen uns total, dass es bald losgeht", so Krämer. Der Weihnachtsmarkt solle das Prädikat "klein aber fein" bekommen. Beim Angebot an Speisen, Getränken und Waren habe man ganz bewusst auf "Hochwertigkeit und Qualität" gesetzt. Und das Konzept scheint bei den Händlern zu ziehen. "Denn die", berichtet Natascha Sadowski, "sind auf uns zugekommen. Wir mussten gar nicht groß suchen." Trotzdem habe man sich, so Sadowski, auf schönen Märkten der Region umgeschaut und gezielt Händler angesprochen. 13 Holzhütten und drei beheizte Garagen stehen für die 16 Aussteller parat.
Im Angebot sind ein Bio-Imbiss vom Scholtenhof, Glühwein und Kakao von der Kostbar, Zimtschnecken und Deko von La chambre belle, Weihnachtsbier vom Spellener Brauprojekt, Gewürze, handgefertigte Schuhe und Taschen aus Leder, handgeschmiedeter Schmuck und und und.
Eine große Showbühne wird es bei "Advent an der Burg" nicht geben. "Wir wollen", so Svenja Krämer, "das Ganze dezent und beschaulich halten und kleine, stimmungsvolle Akzente setzen." So werden die Turmbläser der Musikschule Remberg Weihnachtslieder spielen. Im Lesegarten am Rittertörchen, das mitsamt der Stadtinformation an den Weihnachtsmarkt angebunden ist, lesen Schauspieler der Burghofbühne Märchen von den Gebrüder Grimm, Anderson und Oscar Wilde. Im Rittertor selber können die kleinen Weihnachtsmarkt-Gäste Lebkuchenhäuschen basteln und mit nach Hause nehmen. Dazu gibt es winterliche Stadtführungen vom Nachtwächter Eduard Sachtje und Beate Hettmer.
Für schöne Lichtstimmung sorgen 270 Meter Tannengirlande, 100 Meter Lichtschlauch und mehr als 1000 Lämpchen, die auf insgesamt 50 Nordmanntannen drapiert werden. Ein weiteres Stichwort von "Advent an der Burg" ist Nachhaltigkeit. Und so können die Tannen nach dem Markt käuflich erworben werden. "Jeder zahlt das, was er für angemessen hält", erklärt Natascha Sadowski. Der Erlös geht an die Aktion Kinderwunschbaum.
Abgeholt werden können die Tannen dann an zwei Terminen (vor- und nachmittags) am Montag, 18. Dezember. Nachhaltig ist auch der Weihnachtsmarkt an sich angelegt. Denn es soll nicht bei einem einzelnen "Advent an der Burg" bleiben. "Wir planen langfristig. Wir glauben fest daran, dass es ein Erfolg wird und können uns perspektivisch gut vorstellen, in den Folgejahren peu à peu in Richtung Altstadt zu wachsen", blickt Svenja Krämer voraus.