„Keine Hilfe ist keine Lösung!“

Neukirchen-Vluyn · Ein Jahr ist es nun her, dass sich eine Gruppe von Freiwilligen zusammentat, um den Flüchtlingen vor Ort unbürokratisch zu helfen. Kurz danach gründete sich der gemeinnützige Verein „Direkte Flüchtlingshilfe Neukirchen-Vluyn e.V.“.

Grund genug mit allen Helfern, Bewohnern und Nachbarn des CJD ein Sommerfest an der Wiesfurthstraße zu feiern. Mit mehr als 150 Besuchern war das Fest ein voller Erfolg. Insbesondere die zahlreich anwesenden Kinder konnten sich auf der Hüpfburg, beim Kinderschminken, Hufeisenwerfen und Wasserspielen austoben.

Zur Stärkung hatten die Bewohner Kuchenspezialitäten für alle nach Rezept ihrer Heimat aufgetischt. So entwickelten sich viele kleine Gespräche zur Kultur, Fortschritte der Kids in Schule und Kita, zum Aufenthaltsstatus, Arbeit, Alltagssorgen und auch Sprachkursen. „Leider gibt es immer noch viel zu wenige Sprachkurse, um allen das Erlernen der Sprache zu ermöglichen“, so Schabnam Kurscheidt, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Zwar hat gerade erst ein Mitglied unseres Vereins einen Sprachkurs mit 2000 Euro gespendet, aber es fehlen immer noch viele Plätze.“

Ein weiterer wichtiger Baustein für Integration ist neben Sprache auch die Mobilität, um auch an einem Leben außerhalb der Wohnheime teilzunehmen. Ehrenamtliche der evangelischen Kirchengemeinde und Mitglieder der direkten Flüchtlingshilfe betreiben zusammen eine Fahrradwerkstatt.

„Wir haben mittlerweile rund 120 Fahrräder ausgegeben, die wir zuvor gespendet bekommen oder selbst gekauft und danach in unserer Fahrradwerkstatt repariert haben. Damit können dann selbstständig Fahrten zu Schule, Kita, Sprachkursen, Ämtern, aber natürlich auch für Einkäufe und Freizeit gemacht werden“, erzählt Klaus Bittmann, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender.

Die Vorsitzende Melanie von der Weiden dazu: „Wir können natürlich immer noch Mitglieder gebrauchen, die bei der Spendenverteilung, Amts- und Arztfahrten, Umzügen und der Fahrradwerkstatt helfen oder zum Beispiel Fahrräder spenden. Denn bei all den Diskussionen über den Umgang mit den Flüchtlingen ist zumindest eines klar - Keine Hilfe ist keine Lösung.“ Dem Motto folgend packten auch die Flüchtlinge zum Ende des Festes mit an und halfen alles wieder abzubauen.

(Niederrhein Verlag GmbH)