Alles das sind Fragen, auf die der Kinder- und Jugendförderplan eingehen sollte. In den nächsten fünf Jahren sollen die entsprechenden Ziele und Maßnahmen an der Lebensrealität der Kinder- und Jugendlichen anpasst werden.
An der Fortschreibung des Kinder- und Jugendförderplans beteiligen sich die Stadtverwaltung (Jugendamt), die freien Träger der Jugendhilfe, Jugendverbände und natürlich die Kinder und Jugendlichen selbst. Denn grundlegend war neben den Erfahrungswerten der Praktiker*innen auch, die Meinung der betroffenen Zielgruppen mit einzubeziehen. Diese wurden nicht nur durch Befragungen ermittelt, sondern auch in intensiven Gesprächen in den Einrichtungen und Projekten und in Form von aufsuchender Arbeit im Sozialraum.
Der ausgearbeitete Förderplan erfasst das gesamte Spektrum der Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen in der Stadt Kamp-Lintfort, indem die bereits vorhandene Angebotsstruktur inklusive der aktuellen pädagogischen Arbeitsschwerpunkte gargestellt wird.
Vorrangiges Ziel war es, den Förderplan so zu gestalten, dass er leicht verständlich ist und sich an der praktischen Arbeit mit der Zielgruppe in den unterschiedlichen zuständigen (Rechts-) Bereichen orientiert. Die ausgearbeiteten Ziele, sollten dabei sehr spezifisch und nicht zu komplex sein.
Der Schwerpunkt wurde in diesem Förderplan nicht nur auf die reine statistische Erfassung des „“Ist Zustandes“ gelegt, sondern auf realistische Veränderungsmöglichkeiten in den Schwerpunkten der Arbeit mit Kinder- und Jugendlichen.
Der Bericht mündet in konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis Der Handlungskatalog umfasst 16 Handlungsziele, die in den nächsten 5 Jahren umgesetzt werden sollen.
Konkret geht es z.B. darum die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe zu verbessern, indem z.B. außerschulische Lernorte geschaffen werden und die Kinder- und Jugendlichen so die Angebote der offenen Jugendarbeit kennenlernen und auch außerschulisch nutzen.
Auch der Punkt Übergang Schule-Beruf stellt im Förderplan einen zentralen Punkt dar. Die Schulabgangsbefragung 2025 hat ergeben, dass nur 17% (34) der Schüler und Schülerinnen in ein Ausbildungsverhältnis wechseln. Der größte Teil der Schülerschaft wird nach der Schule ein Berufskolleg besuchen. Eine passgenauere Beratung und Unterstützung könnte hier sicherlich die Überleitungen in Ausbildungsverhältnisse verbessern, da das Berufskolleg teilweise eher als „Ausfallbürge“ bei fehlender anderer Perspektive genutzt wird und dann auch die erhofften Erfolge oft ausbleiben.
Die Beteiligung der Kinder- und Jugendlichen bei der Konzeption und Umsetzung von Angeboten in der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist ebenfalls ein klares Handlungsziel. `Was ich selbst gestalte und mitbestimmen kann, nutze und wertschätze ich auch´, dies war ein klares Ergebnis bei der online Kinder- und Jugendbefragung 2024, an der 519 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Kostengünstige und flexible Angebote möglichst auch am Wochenende wurden ebenfalls erwähnt, wie zu wenig Plätze im Sportverein.
„Die Wünsche und Anregungen der Kinder- und Jugendlichen werden in den entsprechenden Gremien Beachtung finden und Umsetzungsformate entwickelt werden müssen“ dies ist das Ziel von Ralf Müller, der seit dem 01.06.2025 den Bereich Jugendförderung der Stadt Kamp-Lintfort übernommen hat und den Kinder- und Jugendförderplan maßgeblich mit entwickelt hat.