MSV empfängt am Samstag den Tabellenletzten aus Regensburg Gino Lettieri muss wieder improvisieren

DUISBURG · Am Samstag, 14 Uhr, kommt mit Jahn Regensburg der Tabellenletzte der 3. Liga in die Schauinsland-Arena. Wer jedoch meint, die Punkte seien für zuletzt starke Zebras bereits eingetütet, hat die Rechnung ohne Gino Lettieri gemacht.

Gino Lettieri und Thomas meißner bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Regensburg-Spiel

Foto: Penzel

Denn der MSV-Coach wird einen Teufel tun und die Bayern unterschätzen. Zu ausgeglichen, und das wiederholt er in den Pressekonferenzen vor den Spielen gebetsmühlenartig, präsentiert sich die Liga. "Uns ist es egal, ob der Erste oder Letzte kommt. Die Tabellensituation sagt gar nichts aus und Regensburg wird uns die Punkte nicht einfach auf den Tisch legen. Wir müssen uns die Punkte hart erarbeiten und werden den Gegner mit Sicherheit nicht unterschätzen", betont Lettieri. Eines ist jedoch klar: Der MSV hat gegen Jahn etwas gut zu machen. Denn, auch wenn die Zebras im ersten Saisonspiel noch vom chaotischen Fast-Lizenzentzug mit all seinen Folgeerscheinungen gehemmt und kein Stück eingespielt waren: Die 1:3-Klatsche zum Ligaauftakt ist allen noch in Erinnerung. Lettieri: "Wir haben im ersten Spiel richtig einen auf die Mütze bekommen und haben noch einiges wieder gut zu machen." Am liebsten wäre dem Zebra-Trainer, dass seine Mannschaft an die starke Leistung gegen Wehen/Wiesbaden von Samstag anknüpft. Denn wie sein Team sich da gegen einen starken Gegner haufenweise Chancen erspielt hat und am Ende nochmal zurückgekommen ist; das hat Gino Lettieri imponiert. "Das war neben dem Großaspach-Spiel unser bisher bestes Heimspiel."

Zu schaffen macht ihm dabei ein Mal mehr die angespannte Personalsituation. Denn ob Enis Hajri bis Samstag fit wird, scheint mehr als fraglich. "Das wird eine enge Kiste", weiß Lettieri. Zur Gelb-Sperre von Kevin Wolze und der Verletzung von Steffen Bohl, kommt nun auch noch der Ausfall von Rückkehrer Erik Wille, der mit seltsamen muskulären Problemen zu kämpfen hat. Wirklich schockieren können die Hiobsbotschaften den Trainer aber nicht. "Das ist doch seit meinem ersten Tag hier so. Aber es ist uns bisher auch zugute gekommen, dass wir so viel experimentieren mussten." Überhaupt ist Lettieri mit dem Auftreten seiner Mannschaft bisher sehr zufrieden. "Die Hinrunde ist besser gelaufen als ich gedacht habe. Gerade wenn man überlegt, wie wir gestartet sind…Wir haben in den ersten Wochen einige riesige Sprünge gemacht und uns bis heute taktisch und spielerisch sehr gut entwickelt. Und es ist doch auch klar, dass es nicht immer nur nach oben gehen kann. Von daher habe ich mich über den zwischenzeitlichen Stillstand auch nicht gewundert."

Eine Einschätzung, die auch Thomas Meißner teilt. Der baumlange Defensivmann ist im Sommer relativ spät zu den Zebras gestoßen, fühlt sich mittlerweile aber pudelwohl in Duisburg. "Am Anfang war es nicht einfach, weil ich ja auch krank gekommen bin. Aber gerade mit den letzten Wochen bin ich richtig zufrieden. Dazu hat sich die Mannschaft super entwickelt und ist zusammengerückt. Wir haben uns defensiv richtig stabilisiert. Jetzt wollen wir natürlich die Hinrunde gut zu Ende bringen. Es wäre schön, wenn wir unter den ersten Vier überwintern könnten." Die Winterpause wollen die Zebras dann, gerade vor dem Hintergrund der chaotischen Saisonvorbereitung, bestmöglich nutzen. "Das Trainingslager wird wichtig, weil wir dann alle mal zusammen sind", weiß Thomas Meißner. Und auch sein Coach freut sich über die anstehende Pause. "Wenn wir einigermaßen komplett in die Vorbereitung gehen, bin ich mir sicher, dass wir da noch einiges zulegen und den nächsten Schritt machen können." Doch bis dahin ist es ja noch ein bisschen. Die nächste Hürde heißt erst mal Regensburg.