Die EBH-Ratsmitglieder Markus Kempmann, Ralf Lange und Hans Nover bestreiten nicht, dass Biogasanlagen unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein können, doch die lägen in Hünxe leider nicht vor. In der geplanten Anlage soll Gülle eingesetzt werden. Der Energiegehalt von Gülle ist gering. Die Landesregierung gibt zu, dass ihr eine vergleichbare auf Güllebasis operierende Anlage nicht bekannt ist.
Zu den für Hünxe befürchteten Geruchsbelästigungen sagt sie nichts, zur Energiebilanz wenig, gesteht aber ein, dass eine Bilanzierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich ist. Der Stofftransport aus den Niederlanden über Hünxe nach Spanien kostet Energie und bewirkt darüber hinaus einen hohen CO2 und Feinstaubausstoß der LKW- und Schiffsdieselmotoren. Die vom Ministerium erhofften "doppelt positiven Klimaeffekte" erscheinen der EBH deshalb mehr als fragwürdig. Leicht zu umgehen sind offenbar behördliche Gülleverordnungen. Zurzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft in Osnabrück, in welchem Umfang niederländischer Sondermüll als Güllebeimischung an deutsche Biogasanlagen geliefert wurde. Die Kontrolle der angelieferten Gülle und der verbleibenden Gärreste scheint nur auf dem Papier zu funktionieren.
Richtig ist dagegen die Feststellung des Umweltministeriums, dass "… der Export niederländischer Gülle nach NRW durch verschiedene rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen bestimmt ist." Diese Rahmenbedingungen wurden zum 1. August 2014 geändert. Im reformierten Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gelten nun für große Biogasanlagen erheblich gekürzte Fördersätze. In Velen wurde daraufhin der geplante Bau einer Güllegasanlage gestoppt, was auch das Umweltministerium bestätigt.
"Die EEG-Novelle macht das Projekt unwirtschaftlich", stellen die Investoren in Velen fest. Unter diesen Umständen bezweifelt die EBH die Gewerbesteuerhoffnungen der Grünen.
Da die Landesregierung negative Auswirkungen von der in Hünxe geplanten Biogasanlage nicht bestätigt, sind sie laut Stellungnahme der Grünen widerlegt. Dieses bedingungslose Vertrauen in Politikeraussagen teilen die Engagierten Bürger nicht. Die EBH bleibt bei der Ablehnung des Güllegasprojekts in Hünxe.