Ein sehr gutes Zeichen ist es aber allemal...
Junge, Junge, das nennt man dann wohl perfektes Timing. Die Tinte unter dem neuen Vertrag war gerade trocken, das kurzweilige Video mit Fabian Schnellhardt und Ivo Grlic in den Hauptrollen über die Stadionleinwand geflimmert, da schickte sich Kollege Schnellhardt an zu zeigen, warum sich alle an der Vertragsverlängerung Beteiligten die Hände zurecht reiben dürfen. In Minute 38. zwirbelt „Schnelli“ das Leder unhaltbar in den linken Giebel des Preußen-Tors. Und in der 95. Minute setzt er sich, nachdem die Gäste zwischendurch schon wie der sichere Sieger aussahen, die Krone auf. Der Ball kommt nach einem Dausch-Freistoß zu Schnellhardt, der das Ding humorlos und wie an der Schnur gezogen aus 25 Metern im Giebel versenkt. Der Rest war Jubel. Sogar Trainer und Disziplins-Präsident Ilia Gruev konnte nicht mehr an sich halten und schmiss sich nach dem spektakulären Siegtreffer auf die Jubeltraube.
Es war der Abschluss einer aus MSV-Sicht perfekten Woche. Vertrag mit Trainer verlängert, Vertrag mit Schlüsselspieler verlängert. Fabian Schnellhardt würde sogar beim MSV spielen, wenn es nicht in Liga zwei hoch geht. „Dieses klare Signal zum jetzigen Zeitpunkt wird der ganzen Mannschaft gut tun.“ Denn genau das ist es ja auch: ein klares Signal. Dass es, anders als kurz nach seinem Wechsel, passt zwischen dem MSV und Schnellhardt. Dass „Schnelli“ an den Weg glaubt, den der MSV gerade geht. Denn Alternativen hätte es zur Genüge gegeben für den Strippenzieher im zentralen Mittelfeld. Sogar aus der Bundesliga hätte es Interesse gegeben. Aber Schnellhardt weiß, was er am MSV hat und will an der Wedau den nächsten Schritt gehen. „Ich habe hier eine Super-Mannschaft, ein Super-Umfeld, ein Super-Trainerteam, wir haben die gleichen Ziele – deshalb war das jetzt der absolut richtige Schritt für mich.“
Falls Schnellhardt weiter so Fußball spielt, wird es auch in Zukunft Interessenten aus den ersten beiden Ligen geben, die ihn verpflichten möchte. Für eben solche Eventualitäten hat sich der 23-Jährige Klauseln in den Vertrag schreiben lassen. „Dass es bei einem Spieler seiner Güte Kompromisse gibt, ist heutzutage logisch“, sagt MSV-Präsident Ingo Wald, der mit der gefundenen Lösung nach eigener Aussage „sehr gut“ leben kann.