Die neue Heimat

Dinslaken · Der Strom der Menschen, die aus ihren Heimatländern fliehen, reißt nicht ab. Sie haben wirtschaftliche Gründe, werden politisch verfolgt oder Opfer willkürlicher Gewalt und haben einfach nur Angst.

Anders können wir uns das wohl kaum vorstellen: Eine Wochenlange Reise zu Fuß ins Ungewisse. Sie vertrauen Menschen, denen Sie einen Haufen Geld geben, ihr Leben und das Leben Ihrer Kinder an. Verbringen Tage auf See oder eingesperrt in einem LKW-Container.

Vor 25 Jahren kamen hunderttauschende Kriegsflüchtlinge aus dem Balkan-Kriegsgebiet nach Deutschland. Damals war die Fliehburg Dinslakens Erstaufnahmelager. Auch heute leben viele Familien in den Gebäuden an der Fliehburg. Gegenwärtig haben knapp 750 Flüchtlinge in Dinslaken eine neue Heimat gefunden - vorerst.

In der kommenden Woche werden ca. 40 weitere Betten benötigt. "Über die Zahlen künftiger Zuweisungen gibt es keine Erkenntnisse. Das erfahren wir bzw. die Caritas immer recht kurzfristig", so Pressesprecher der Stadt, Horst Dickhäuser gegenüber dem Stadt Panorama. Für diese Menschen müssen neue Unterkünfte gebaut werden. Bei einem Besuch an der Fliehburg ist die Baustelle nicht zu übersehen. Fünf neue Wohnkomplexe entstehen hier. Ende Januar wird das erste Haus bezugsfertig sein. Bis Ende Juni werden so 550 Plätze in der Fliehburg errichtet. "Jeder Mensch hat das Recht auf eine Unterkunft." So steht es auf der Internetseite der Caritas geschrieben. Seit August 2015 ist auch das zweigeschossige Haus im Hardtfeld als Notunterkunft für Flüchtlinge offen. Das Gebäude würde in den 60er Jahren erbaut und dient seit je her als Unterkunft für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. In 15 Wohneinheiten leben i. M. 40 Flüchtlingskinder, im Alter von 7 Monaten bis 15 Jahre mit ihren Eltern.

Allein im Dezember 2015 wurden in Dinslaken 163 Flüchtlinge registriert. Im Jahr 2014 waren es 172 Geflohene, für die eine Bleibe und Betreuung organisiert werden mussten. Kurz vor Weihnachten wurden der Stadt weitere Flüchtlinge zugewiesen. Der Platz wird eng. Schnell musste eine adäquate Übergangslösung gefunden werden. Wie berichtet, wurde der Altbau der Fröbelschule in wenigen Tagen ausgeräumt, Umgebaut und mit Duschen versehen. Übergangsweise werden 47 Flüchtlinge in dem angrenzenden Gebäude der Fröbelschule in Dinslaken-Hiesfeld leben. Spätestens wenn die neuen Wohnkomplexe an der Fliehburg fertig gestellt sind, werden die Menschen dorthin umziehen.

In Dinslaken sind in den städtischen Gebäuden an der Karlstraße, in der ehemaligen Kita an der Taubenstraße, im Hardtfeld, an der Fliehburg und in dem Altbau der Fröbelschule derzeit ca. 750 Flüchtlinge untergebracht.

(Niederrhein Verlag GmbH)