Der erste "Markt der Zukunft" hat bei den Mitwirkenden ein gutes Gefühl hinterlassen. "Die Kombination der verschiedenen Angebote war einfach schön", schwärmt Ester van de Wiel, die sich das Konzept im Rahmen des Projektes "Spuren der Zukunft" ausgedacht hat. Auch Projektkurator Prof. Nicolas Beucker lobte die tolle Stimmung und erzählte, dass er gehört habe, dass es nie so viele Leute auf einem Haufen zuvor an diesem Platz gegeben hätte. Das bestätigten auch die Damen der Dorfmasche, die sich besonders über das gute Miteinander freuten: "Wir haben gemeinsam Eintopf gekocht und anschließend kostenlos ausgeschenkt. So kommt man schön ins Gespräch und lernt auch neue Leute kennen."

Am Kleiderstand der Tuwas Genossenschaft ließ sich ein Schneider aus Syrien bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und tauschte sich mit den Marktbesuchern aus. Am Stand des Repair Cafés kündigten sich für nächste Woche schon die ersten kaputten Gegenstände an - so wird am kommenden Donnerstag etwa eine Kuckucksuhr, die nicht mehr "Kuckuck macht", erwartet. Der Blickfang war die Schafherde, die ein bisschen Streichelzooatmosphäre auf den Markt brachte. Gleichzeitig präsentierten Horst Manja und die Damen der Dorfmasche Interessierten, was man mit Wolle alles machen kann. Natürlich waren auch die Stände des Bauernmarktes mit ihren Waren vertreten.

Einzig die Saftpresse funktionierte nicht wie erwartet: Ein zu kurzes Kabel sorgte für "out of order". Für nächste Woche wird dieses Problem jedoch behoben sein, so dass Sie aus Ihren eigenen Äpfeln kostenlos Saft herstellen lassen können. Sie haben viele Äpfel? Dann nutzen Sie das Lastenfahrrad der Stadt - Sie können es ausleihen oder Ihr Obst abholen lassen. Infos gibt's bei Stephan Baur unter Tel.: 02945/ 391 260.

Alle Akteure haben versprochen auch beim nächsten "Markt der Zukunft" am Donnerstag, 6. Oktober, mitzumachen. Daher wird es auch dann wieder rund 16 Stände geben. Dieses Mal wird Minestrone zubereitet, die im Anschluss probiert werden darf. Natürlich kostenlos! Wer einen Besuch plant, sollte beachten, dass der Markt ab 17 Uhr abgebaut wird (angekündigt und beworben wurden jedoch Öffnungszeiten bis 19 Uhr). Beste Zeit für einen Besuch ist also von 14 bis 17 Uhr. Danach kann man noch beisammensitzen, aber das Marktgeschehen läuft langsam aus.

Die Idee zum "Markt der Zukunft" wurde von der niederländischen Sozialraumdesignerin Ester van de Wiel im Rahmen des interkommunalen Projektes "Spuren der Zukunft" entwickelt. In Neukirchen-Vluyn soll man angeregt werden, darüber nachzudenken, welche Aufgaben und Funktionen Märkte in Zukunft übernehmen können. Könnte solch ein Markt am Dorf Neukirchen eine Alternative für die Betriebe werden, die verschwunden sind. Kann man "alte Strukturen" nutzen, um das Dorf wiederzubeleben. Am Donnerstag, 13. Oktober, wird es beim dritten und letzten Aktionstag Zeit, Raum und Eintopf geben, um darüber zu diskutieren, was man für die Zukunft aus diesem Projekt mitnehmen kann.