„Da-Sein“ ist die wichtigste Aufgabe

Hamborn · Seit 1991 gibt es die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn. Ehrenamtliche Begleiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, schwerstkranke und gebrechliche Menschen in der letzten Phase ihres Lebens zu begleiten.

Anita Scholten und Andrea Braun-Falco (vl) suchen neue Helfer für die Hospizbewegung Hamborn.

Foto: Hospizbewegung

Einer dieser Begleiter ist Bernd, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, schwerkranke, sterbende Menschen in ihrem zu Hause zu begleiten. Das heißt, er besucht sie zu Hause oder auch im Altenheim, spricht mit ihnen, liest ihnen vor, geht falls möglich mit ihnen spazieren, spricht mit den Angehörigen, sitzt still bei Menschen. Er tut das, was gerade erforderlich ist. Da-Sein ist seine Aufgabe. Und dieses Da-Sein erlebt er als eine erfüllende Tätigkeit. Er, der den Menschen seine Zeit schenkt, fühlt sich selbst von diesen Begegnungen, dem Vertrauen das ihm entgegengebracht wird und den gemeinsamen Erlebnissen beschenkt.

Bernd ist einer der vielen oft langjährigen Begleiterinnen und Begleiteter der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn. Sie alle begleiten Menschen zu Hause oder im Altenheim in ganz Duisburg. Dabei arbeitet die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn intensiv in einem Netzwerk zusammen mit palliativen Pflegediensten, Palliativärzten und verschiedenen stationären Einrichtungen. Der Bedarf an solch hospizlicher Begleitung wächst stetig.

Deshalb sucht die Hospizbewegung nun weitere Menschen, die sich vorstellen können, ebenfalls Menschen zu begleiten. Der neue Kurs, der Menschen auf diese Aufgabe vorbereitet, ist mit Anfang September geplant. Wer sich für die ehrenamtliche Begleitung in der letzten Lebensphase interessiert ist — auch wenn er sich fragt, ob er diese Aufgabe gewachsen ist — ist in der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn herzlich zu einem unverbindlichen Gespräch willkommen. Informationen zum nächsten Vorbereitungskurs gibt es bei der Geschäftsführerin und Kursleiterin Andrea Braun-Falco unter der Rufnummer 0203 / 556 074.

Andrea Braun-Falco betont, dass die Begleiter nicht allein gelassen werden, denn nicht nur der Vorbereitungskurs der Hospizbewegung hilft, die angehenden Begleiter auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Vielmehr gibt es regelmäßig Supervision. Diese Supervisionstreffen sind Gesprächsmöglichkeiten in einer festen Gruppe mit einem ausgebildeten Supervisor, die helfen sich nicht zu überlasten und Hilfestellungen in schwierigen Situationen zu erhalten. Auch fühlt er sich nie alleine in der Begleitung. Bernd weiß, dass eine der zuständigen Koordinatorin Anita Scholten oder Eva Obermann in Notsituationen immer für ihn und seine zu begleitenden Menschen im Hintergrund telefonisch erreichbar ist. So werden auch die Begleiter in der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. begleitet.

(Niederrhein Verlag GmbH)