Gesamtstrategie vorgestellt Ein Kompass für das städtische Handeln
Mönchengladbach · Die Stadtverwaltung will sich für die Zukunft neu aufstellen: Am Mittwochnachmittag wurde dem Rat eine neue gesamtsttädtische Strategie zur Bewältigung globaler Trends und stadtspezifischer Herausforderungen vorgelegt. Oberbürgermeister Felix Heinrichs hatte die Presse vorab zu einem Hintergrundgespräch geladen.
Die Zeiten ändern sich derzeit merklich und die Herausforderungen für die Stadt sind groß. Klimaneutralität, bezahlbarer Wohnraum, Bildung für alle, umweltfreundliche Mobilität sind nur einige Stichworte, die in aller Munde sind. Der Oberbürgermeister als Verwaltungschef, sowie die Beigeordneten und Experten der verschiedenen Fachbereiche haben in den letzten Monaten in der neu gegründeten „Stabsstelle strategische Entwicklung“ eine Gesamtstrategie erarbeitet, die der Kompass sein soll, an dem sich städtisches Handeln in Zukunft orientiert. Wichtige Eckpunkte: Die Bürger*innen sollen unter dem Slogan „Eine Stadt. Gemeinsam Mönchengladbach“ mit einbezogen werden, die Fachbereiche der Stadt sollen fokussiert und kooperativ zusammen arbeiten und es soll mehr Transparenz aufgrund von Daten und Analysen geschaffen werden, um für Politik und Verwaltung klare Entscheidungsgrundlagen zu schaffen.
In der Ratssitzung am Mittwoch brachte der OB die Gesamtstrategie mit neun Themenfeldern, so genannten Strategiekarten, ein. Diskutiert werden soll über die vorgeschlagenen Ziele in den nächsten Monaten – auch online mit den Bürger*innen. Konkrete Maßnahmen sollen in einem späteren Schritt entwickelt werden, ebenfalls mit bürgerlicher Beteiligung.
Die sechs Themenschwerpunkte sind „Soziale Teilhabe“, „Wohnen für alle“, „Strukturwandel koordinieren“, „Bildung“, „Nachhaltigkeit, Umwelt und Klimaschutz“ und „zukunftsorientierte Mobilität“. In drei weiteren Strategiefeldern soll es um die „Finanzielle Handlungsfähigkeit“ im Bezug auf die Ziele, die „Ausrichtung der Wirtschaft“ und die „Ausrichtung der Verwaltung auf die Zukunft“ gehen.
Persönlich besonders wichtig sind dem OB die Punkte Soziale Teilhabe und Bildung. Und dazu rückte er auch gleich mit einem Beispiel raus: Unter Bildung gebe es den Unterpunkt Sprachförderung. „Das Sprachvermögen ist entscheidend für den Bildungserfolg“, so Heinrichs. Bisher gibt es in 19 Kitas in Mönchengladbach vom Land NRW unterstützte Sprachförderung. Schon jetzt sei im Haushalt festgeschrieben, dass auch in den anderen 19 Mönchengladbacher Kitas in Zukunft Sprachförderung angeboten werden soll, auf Kosten der Stadt. „Wir wollen aber anschließend auch anhand von Zahlen sehen, ob wir uns verbessert haben“, so der OB. Die Überprüfbarkeit von Maßnahmen solle transparenter werden, bevor etwa für eine Maßnahme weitere Gelder in die Hand genommen würden.
Felix Heinrich ließ keinen Zweifel daran, welche Themen für ihn und die Verwaltungsspitze besonders pressieren: Das Thema Kinderarmut etwa geht da klar vor Sport und Kultur, obwohl beides als wichtig für die Stadt gesehen wird und es nicht um Kürzungen in den Bereichen gehen soll.