Gladbacher Verein OLDRI sucht Spender und Paten OLDRI: Corona hat unsere Kasse geleert

Mönchengladbach · Der kleine Mönchengladbacher Verein OLDRI um die gebürtige Kenianerin Jeanette Juch-Niemann unterstützt die Kinder in einem kleinen Dorf in Kenia. Jetzt bekommt der Verein finanzielle Hilfe durch eine Stiftung, doch es muss ein Eigenanteil her und das Vereinskonto reicht nur noch für die Mahlzeiten der Kinder bis Jahresende...

Der zeit werden die 54 „OLDRI-Kinder“ in einem provisorischen Schulhaus aus Wellblech unterrichtet.

Foto: Jeanette Juch-Niemann/privat

„Corona hat uns zurück geworfen“, sagt Jeanette Juch-Niemann, Vereinsgründerin des Mönchengladbacher Vereins OLDRI. Der kleine Verein, der schon eine ganze Menge geschafft und noch viel mehr vor hat, will für die Kinder im Dorf Kaduong-Nyakach in der kenianischen Provinz Kisumu Sicherheit, Bildung und Gesundheit ermöglichen. Ein Schritt dahin ist der Wiederaufbau des Schulhauses für die Vorschulkinder, das bei einer Flutkatastrophe 2019 komplett zerstört wurde. Dafür gab es jetzt von einer Düsseldorfer Stiftung unerwartet Fördergeld in Höhe von 10 000 Euro. „Damit hätte ich niemals mehr gerechnet“, so Juch-Niemann, denn der Verein hatte den Antrag schon vor mehr als zwei Jahren gestellt. Das Problem nur: Bedingung ist ein Eigenanteil von 4 700 Euro und die Geldreserven sind in der Coronazeit durch fehlende Spenden und weniger Mitgliedsbeiträge arg geschmolzen. „Wir kommen mit dem, was noch da ist, gerade noch bis Jahresende für die Mahlzeiten der 54 Kinder in der Vorschule hin“, sagt Jeanette Juch-Niemann.

Nach der Zerstörung des alten Schulhauses hätte der kenianische Staat die Auflagen für ein neues Schulhaus verschärft, sagt sie. Vorübergehend sei ein Wellblechprovisorium geduldet worden, doch die Frist für den Bau einen neuen Steinhauses samt Toiletten für Jungen und Mädchen und einen vorgeschriebenen Notbehandlungsraum laufe bald ab.

Die Kinder der Vorschule bekommen jeden Tag eine warme Mahlzeit. Und Ende 2021 hat OLDRI Näh- und Knopfannähmaschinen gespendet, damit die Dorfbewohner die Kleidung für die Kinder selber nähen können. All das funktioniert bereits, obwohl die Lebenshaltungskosten in Kenia fast so hoch sind, wie in Deutschland und der Verein sowie die Partner vor Ort ehrenamtlich arbeiten.

„Europäer glauben immer, Kenia, das sei Hakuna Matata mit Traumstränden und Safaris“, sagt Jeanette Juch-Niemann, die Realität für die Einheimischen sähe aber anders aus. Das HIV-Virus, der Klimawandel, die Korruption und nun auch Corona und die Inflation hätten einen Teufelskreis immer größerer Armut und Gewalt in Gang gesetzt, über den sich kaum einer traue, zu sprechen.

Gute Seelen der Gesellschaft
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