Neukunden-Stopp bei der Gladbacher Tafel Gladbacher Tafel am Limit

Mönchengladbach · Vorübergehender Stopp für die Aufnahme von Neukunden: Die Tafel ist am Limit. Wartezeiten und Ausgabezeiten sind für Helfende und Kund*innen nicht mehr vertretbar.

Das Lachen vergangen: Die Tafel hat ab heute Neuaufnahme-Stopp.

Foto: Franz Josef Ungerechts

Seit fünf Monaten steigt die Anzahl der bedürftigen Kunden, die die Tafel an den Ausgabetagen Dienstag und Donnerstag besuchen, explosionsartig an. Im Februar waren es ausgabetäglich im Durchschnitt noch 254 Kunden, im Mai schon 398. Für Juni zeichnet sich jetzt ein neuer Rekord ab: Nach sechs Ausgabetagen liegt der Durchschnitt bereits bei 428 Kunden pro Ausgabetag! Explosionsartig hat sich im gleichen Zeitraum auch die Zahl der Neukunden entwickelt: Lagen die Anmeldezahlen im Februar ausgabetäglich noch im Durchschnitt bei 6, stiegen sie im April auf das Sechsfache und pendeln sich jetzt im Schnitt bei etwas über 30 ein. Der Stressfaktor ist nicht nur für das eingespielte Team der Helferinnen und Helfer, sondern auch für die Kunden der Tafel dadurch erheblich gestiegen – wegen der nach wie vor bestehenden Corona-Regeln, aber auch wegen zunehmender Ausfälle durch Krankheit und Urlaub. Sieben Stunden Ausgabezeit für die Helfer, mehrere Stunden Wartezeit für die Kunden fordern ei- 2 nen Tribut, der für beide Seiten jetzt nicht mehr vertretbar erscheint. Deshalb hat sich der Vorstand der Tafel zu einem vorübergehenden Aufnahmestopp entschlossen. In den nächsten Wochen soll die weitere Entwicklung abgewartet werden, um gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen zu überlegen.