Workshops, Vortrag und Info-Stand Vieles kann, nichts muss
Mönchengladbach · Unter dem Motto „WIR hilft“ findet vom 3. bis 11. September die bundesweite Aktionswoche Selbsthilfe statt. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen in Mönchengladbach ist mit Workshops, einem Infostand und einem Erfahrungsaustausch zu „Long Covid“ dabei.
In der bundesweiten Aktionswoche Selbsthilfe, vom 3. bis 11. September, will auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen in Mönchengladbach nach Corona neu durchstarten, und für die Selbsthilfe die Werbetrommel rühren. „Wir sind so eine Art Drehscheibe“, sagt Mitarbeiter Georg Meurer. „Wir“ das sind er selber und die neue Kollegin Sozialarbeiterin Derna Concilio, die seit Anfang Juni mit von der Partie ist. In der Kontaktstelle gehen täglich viele Anrufe ein und nicht alle passen zu dem Bedürfnis, an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen. „Manch einem raten wir auch erstmal, zum Hausarzt zu gehen oder zu einer Beratungsstelle“, so Meurer. Richtig aber sind dort Menschen, die gesundheitliche oder andere Probleme haben und sich mit „Leidensgenoss*innen“ austauschen möchten.
120 Gruppen mit Themen von Depression über pflegende Angehörige und Spielsucht bis Trennung gibt es derzeit. Einige davon auch explizit für Menschen mit Migrationshintergrund. „Selbsthilfe ist keine Therapie, kann aber eine Überbrückung bis zu einem Therapiebeginn sein. In der Selbsthilfe geht es darum, den Alltag besser zu bewältigen“, sagt Georg Meurer. Neu gegründete Gruppen werden anfangs moderiert und dann zieht sich das Selbsthilfe-Team mehr und mehr zurück und die Gruppen strukturieren sich selber. Manche gibt es über viele Jahre, andere nur einige Monate. Und ganz wichtig: Niemand muss dort bleiben. Wenn Gruppenmitglieder merken, dass ihnen die Gruppe nicht gut tut, können sie selbstverständlich jederzeit aufhören, frei nach dem Motto: vieles kann, nichts muss. „Wir haben alles getan, um die Gruppen auch in der Coronazeit – teilweise virtuell – am Laufen zu halten, sagt Georg Meurer. Nicht immer habe das geklappt.
An der bundesweiten Aktionswoche nimmt die Kontaktstelle mit zwei Workshops für Selbsthilfe-Aktive am 3. September teil. Der eine ist ein Seminar zum Thema „Supervision“, das vom Supervisor (DGSv) und Kontaktstellen-Mitarbeiter Georg Meurer selber geleitet wird. Die zweite Veranstaltung ist ein Workshop zum Thema „Glück“ mit Silke Fuchs, Coach für positive Psychologie. Außerdem widmet sich die Kontaktstelle am 8. September einem sehr aktuellen Thema: Ab 18 Uhr gibt es einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zum Thema „Long Covid“. Betroffene schildern ihre Erfahrungen und Prof. Dr. med. Huan N. Nguyen, Chefarzt der medizinischen Klinik im Eli, wird einen Kurzvortrag halten. Alle drei Veranstaltungen finden im Paritätischen Zentrum, Friedhofstraße 39, statt.
Außerdem gibt es am Samstag, 10. September einen Infostand auf dem Rheydter Markt. Dort präsentiert sich die Selbsthilfe-Kontaktstelle und Selbsthilfegruppen stellen sich vor.