Anwohner und VdK Ortsverband sind wütend Findlinge...? Und wo sollen wir parken?!

Neuwerk · Nicht nur den Anwohnern in der Engelblecker Straße, sondern auch dem VdK-Ortsverband Neuwerk/Lürrip geht der Hut hoch. Der Grund: Dem zuvor geduldeten Parken zwischen den Bäumen entlang der Straße wurde durch Findlinge ein jähes Ende bereitet.

Engelblecker Straße Foto: Petra Käding

Foto: Petra Käding

Überraschungen können was Schönes sein. Was sich jüngst in der Engelblecker Straße zugetragen hat, ist es nicht. „Überfallmäßig“ und ohne die Anwohner zu informieren, sind die „wilden“ Parkplätze zwischen Am Baumhof und Nordring von der mags „umgebaut“ worden und nicht mehr nutzbar. Jahrzehntelang gewohnt, dass Anlieger, Besucher, Lieferdienste, DHL, Liefer- und Pflegedienste die freien Flächen zwischen den Bäumen nutzen konnten, stehen jetzt alle dumm da mit ihren Autos. Denn außer privaten Einfahrten gibt es keine Möglichkeit zu parken, ja nicht einmal am Fahrbahnrand zu halten, da dort ein Radweg ist. Anwohner Theo Dieken sieht das kritisch: „Was, wenn mal Besuch kommt?, fragt er sich. „Oder wenn jemand zu der Steuerberaterin dort muss – wo soll der parken?“ Der VdK Ortsverband Neuwerk/Lürrip hat vor allem Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen im Blick. „Pflegedienste werden extrem behindert“, erklärt Herbert Hoffacker.

Die mags verteidigt die Maßnahme: Es handle sich um öffentliche Grünflächen mit Baumbestand, der durch das widerrechtliche Parken gelitten habe. Widerrechtlich, weil das bisherige Parken zwischen den Bäumen zwar geduldet worden, aber nicht erlaubt gewesen sei. Die Maßnahme sei notwendig gewesen, um die Bäume zu retten. Die Findlinge seien dort abgelegt worden, um die frisch sanierten Baumscheiben zu schützen. Im Herbst würden noch Stauden gepflanzt, ebenfalls geschützt von den Findlingen.

So weit zur Info „danach“. Die Frage, warum die Anwohner nicht beizeiten über die Pläne in Kenntnis gesetzt wurden, bleibt offen. Dass die Bezirksvertretung offenbar auch keinen Schimmer hatte, scheint nicht mal überraschend zu sein. Denn wie die Stadt mitteilt, komme die mags ihren Aufgaben in eigener Zuständigkeit und Verantwortung nach und benötige im Einzelfall keine Beschlüsse oder Aufträge der Stadtverwaltung oder der politischen Gremien.“

Bleibt die Frage, ob nicht zumindest an Stellen, wo viel Raum zwischen zwei Bäumen ist, mancher Parkplatz hätte bleiben können. Der Gladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings, der sich ein Bild vor Ort gemacht hat, zeigt sich jedenfalls verärgert: „Die Abschaffung der Parkmöglichkeiten, die sich sehr gut mit dem Baumbestand auf der Straße vereinbaren lassen, kann man nur als schikanös ansehen.“

Ersatz ist übrigens nicht geplant. „Die Stadtverwaltung kann den Anwohnern unter den gegebenen Umständen keine Ersatzparkflächen im öffentlichen Raum anbieten“, so der Pressesprecher.