Entscheidung im Ausschuss Fahrverbot für Mähroboter ist erstmal vom Tisch

Meerbusch (hip) · Die Fraktionen UWG und Grün-alternativ hatten kürzlich bei der Verwaltung beantragt, ein teilweises Nachtfahrverbot für Mähroboter in Meerbusch zu prüfen. Nachtaktive Tiere wie Igel, aber auch Reptilien und Amphibien sowie andere Kleintiere sollten durch diese Maßnahme geschützt werden (der Extra-Tipp berichtete).

Ein Igel mit typischer Mähroboter-Verletzung.

Foto: Heidi Vlecken

Nun hat der Ausschuss für Klima, Umwelt und Bau die Anträge abgelehnt.

Statt eines Verbotes, wie es demnächst etwa in Köln eingeführt werden soll, wolle man vor allem auf Aufklärung und Eigenverantwortung setzen, machten die Vertreter der CDU- und der FDP-Fraktion, mit deren Stimmmehrheit die Anträge ausgebremst wurden, deutlich. Als eine erste Maßnahme wurde bereits – allerdings ohne Beauftragung durch den Ausschuss – von der städtischen Stabstelle Umwelt und Klimaschutz eine Infobroschüre herausgegeben. Zudem soll im nächsten Umweltkalender noch einmal auf die umsichtige Nutzung der Mähroboter hingewiesen werden. Inwiefern ein Verbot möglich und zu kontrollieren wäre, habe man dagegen noch nicht geprüft, so Stabstellenleiterin Dana Frey.

Bei den Meerbuscher Tierschützern – insgesamt gibt es im Stadtgebiet aktuell vier private Pflege- und Päppelstellen – ist das Unverständnis über die Entscheidung groß. „Ich bin wirklich enttäuscht“, macht Heidi Vlecken, die in Büderich eine Pflegestelle für Igel betriebt, auch stellvertretend für ihre Mitstreiter dem Unmut Luft. Viele der Tiere, die durch Mähroboter verletzt werden, würden so schlimme Verletzungen davontragen, dass sie diese Qual nicht überlebten, berichtet Vlecken aus ihrem Alltag.