Laut Antrag ist das als „Zeichen für Vielfalt und Toleranz“ gedacht. Der Regenbogen war zunächst mit Kreidefarben auf die Treppe gemalt worden, nachdem dort ein illegales Graffiti mit offenbar rechtsradikalem Hintergrund aufgebracht worden war.
Die nun geplante legale Sprühaktion war zunächst in einer kurzen E-Mail von der Fachverwaltung abgelehnt worden, mit der Begründung, dies könne die ursprünglichen Täter ermutigen, erneut aktiv zu werden. „Dieses Risiko lässt sich natürlich nie ganz ausschließen“, erklärt nun Oberbürgermeister Frank Meyer. „Dennoch hielte ich es für fatal, in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft das Richtige nur deshalb nicht zu tun, weil es das Falsche provozieren könnte. Der Regenbogen ist ein universelles Symbol für Vielfalt und friedliches Miteinander. Wenn Jugendliche nun gemeinsam dieses Zeichen setzen möchten, wüsste ich nicht, was dagegenspricht.“ Aus dem ursprünglichen Antrag ging allerdings nicht hervor, dass es sich um eine Gemeinschaftsaktion von Jugendlichen handeln sollte.
Die Stadt Krefeld hat künstlerische Street-Art-Projekte in den vergangenen Jahren verstärkt gefördert, auch um illegalen Schmierereien etwas entgegenzusetzen. So gab es seit 2015 insgesamt fünf Street-Art-Aktionen, die das Stadtmarketing organisiert hat. Nach dem Krefelder Umweltzentrum („Wood Art Gallery“, 2015), dem Rheinufer („Rhine Side Gallery“, 2017), dem unterirdischen Bunker am Hauptbahnhof („Down Town Gallery“, 2019) und dem Seidenweberhaus („Silk City Gallery“, 2021) wurde mit der „Urban Art Gallery“ im Jahr 2023 die komplette Stadt bespielt. Rund 15 dauerhafte Kunstwerke an Wänden, Mauern und Fassaden sind allein in diesem Projekt entstanden. Zuletzt hatte ein Künstler zwei riesige Wandflächen am Haus der Bildung gestaltet.