"Wir hatten nichts außer der Idee", besinnt sich Modehistorikerin Dr. Uta-Christiane Bergemann auf den Anfang ihres Projektes.
Doch dann schritten Studenten und ihre Lehrer von der Akademie Mode&Design Düsseldorf beherzt zur Tat: sammelten Seidenstoffe bei Textilunternehmen, entwarfen Kleidermuster, nähten und schneiderten, recherchierten Seidenproduktionen in ganz Europa, erstellten das Konzept für eine ganze Ausstellung.
Das Ergebnis ist von Sonntag an im Deutschen Textilmuseum Linn zu bewundern. Als erstes fallen die prächtigen Kleiderentwürfe der jungen Modedesigner ins Auge. "Ich habe mich am historischen Vorbild des Trenchcoats orientiert", erklärt Student Max Tautorus sein Kleidermodell mit Rock. Es habe ihn gereizt, historische Vorbilder entsprechend der neuen Zeit neu zu konzipieren. Andere Studenten, alle im zweiten Semester, bevorzugten große Schleifen oder auch Puffärmel, aber alles in zeitgemäßer Form.
Gleich gegenüber der Ausstellungsreihe findet der Besucher die Möglichkeit, Proben unterschiedlicher Seidentücher in die Hand zu nehmen und zu befühlen. Ein eigenes Arrangement ist den Krefelder Produktionen gewidmet; und eine Europakarte informiert, in welchen Regionen heute noch Seidenprodukte hergestellt werden. Krefeld gehört natürlich dazu.
Vier verschiedene Studiengänge an der Düsseldorfer Akademie haben zusammengewirkt, um die Ausstellung unter dem Titel "Silk now" (Seide jetzt) zu gestalten.
"Dies ist unsere zweite Kooperation mit der Akademie", freut sich Museumsleiterin Dr. Annette Schieck. Bereits die Schau im Jahre 2013 über futuristische Kinderkleidung hatte die Besucher angenehm überrascht.
Die Studentenarbeit ergänzt diesmal die zentrale Ausstellung im Museum über die Geschichte und Entwicklung des Seidenstoffs mit dem Titel "Textile Pracht aus 2000 Jahren". Diese läuft noch bis zum 11. September. Genauso lange ist auch die neue Zusatzausstellung zu sehen.
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 -18 Uhr.