"Gegen den KFC bzw. Bayer Uerdingen habe ich meine besten Bundesligaspiele gemacht", erzählt Jörn Großkopf und erinnert sich an seine Zeit als aktiver Spieler für den FC St. Pauli. Damals (1988/1989) versuchte er als Stürmer der Abwehr um Matthias Herget das ein oder andere Tor einzuschenken, seit heute leitet er als Trainer die Geschicke des ehemaligen Bundesligisten und will den Verein wieder in eine bessere Zukunft führen. "Natürlich ist ein Verein mit der Historie des KFC Uerdingen überaus reizvoll", so das 49-jährige Nordlicht. "Jetzt heißt es aber erst einmal die eigenen Hausaufgaben zu machen. Erst dann können wir mit einem Auge auf die Tabellenspitze schielen und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen", so der Fußballehrer-Lizenzinhaber.
Der gebürtige Hamburger nimmt sofort seine Arbeit auf und leitet heute Nachmittag die erste Trainingseinheit, um das Team auf das kommende Spiel gegen den Stadtrivalen VfR Fischeln vorzubereiten. An seiner Seite wird er dann U19-Trainer Gerd Gotsche begrüßen, der ihn als Co-Trainer unterstützt.
"Jörn Großkopf ist in dieser Situation genau der richtige Mann. Wir haben uns mit Horst Riege, Lakis und Mikhail Ponomarev genau beratschlagt, wer für die Position in dieser Situation in Frage kommt", sagt Geschäftsstellenleiter Nikolas Weinhart. Großkopf habe durch seine ehrliche und direkte Art und die Qualität, wie er seine Mannschaften führt und spielen lässt, überzeugt. "Ich bin grundsätzlich ein offensiver Mensch und so lasse ich auch Fußball spielen. Natürlich nicht auf Teufel-komm-raus, aber ich gewinne lieber 4:2 als 1:0", so der Vater einer 23-jährigen Tochter. Grundsätzlich sei er lieber im Ballbesitz, als gegen den Ball zu arbeiten. Einen ersten Eindruck seines Teams sammelte er schon vor der ersten Trainingseinheit live im Stadion. "Das Spielermaterial passt zu meinem System. Gegen Wuppertal und Kapellen habe ich aber einige Dinge gesehen die mir gefallen, aber auch nicht gefallen haben. Natürlich kann ich hier nicht detailliert darauf eingehen, Fischeln würde sich bedanken", erklärt Großkopf mit einem Schmunzeln.
In seiner Zeit als Regionalligatrainer von Hessen Kassel und der U23 des FC St. Pauli hat er sein Händchen für junge und talentierte Kicker bewiesen. Dennoch sieht er kein Pronlem darin, mit gestandenen Spielern wie Timo Achenbach oder "Mo" Idrissou zu arbeiten. "Ich bin auch Ex-Profi. Wir sollten uns also verstehen und die gleiche Sprache sprechen", ist der Trainer-Neuzugang zuversichtlich.