Schirmherr der Aktion ist NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Neben Kempen und Tönisvorst, wo sich die Werberinge für die Aktion einsetzen, hat jetzt auch die Interessengemeinschaft IG Grefrath-Oedt ihre Teilnahme angekündigt.
Die Idee zur Aktion "Heimat shoppen" hatten die Werbegemeinschaften aus der Region, die die IHK in regelmäßigen Abständen zum "Forum Werbegemeinschaften" einlädt. "Bei diesen Treffen tauschen sich die Einzelhändler über aktuelle Themen, aber auch über Probleme aus", erklärt Andree Haack, Geschäftsführer für den Bereich Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK Mittlerer Niederrhein. Dabei sei die Idee entstanden, mit einer großen, öffentlichkeitswirksamen Aktion im gesamten IHK-Bezirk auf den Wert des Einzelhandels vor Ort hinzuweisen. Erfreulich sei vor allem auch, dass die Stadt Kempen die Aktion unterstützt, so Haack.
"Der inhabergeführte, stationäre Einzelhandel hat eine wichtige Funktion für das gesellschaftliche Zusammenleben vor Ort", sagt Heinz Schmidt, Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein. "Unter dem Motto, Heimat shoppen‘ möchten wir die Bürger dafür sensibilisieren. Sie tragen nämlich mit ihrem Einkauf vor Ort zu ihrer eigenen Lebensqualität bei, und dafür gibt es viele gute Gründe."
Jeder Euro, der im Heimatort ausgegeben werde, komme der Gemeinde und damit den dort lebenden Bürgern zugute. "Einzelhändler und Gastronomen zahlen Gewerbesteuer, die überwiegend in der Gemeinde bleibt und somit die wirtschaftliche Grundlage der Heimat stärkt", so der IHK-Präsident. Nicht zu unterschätzen sind die Geschäfte und Gastronomen in ihrer Funktion als Arbeitgeber und Ausbilder. "Mit dem Einkauf vor Ort tragen die Bürger dazu bei, dass Angestellte und vor allem auch Auszubildende weiterhin die Chance erhalten, in der Heimat ihren Lebensunterhalt zu verdienen."
Manche gute Gründe für das "Heimat shoppen" sind offensichtlich, aber kaum jemand denkt darüber nach — Stichwort Umweltbelastung: "Je weiter man für seinen Einkauf fährt, desto schlechter ist das für die Umwelt — und für das Portmonee", erklärt Schmidt. "Heimat shoppen" bedeute mehr Geld und Zeit sowie im Gegenzug weniger Umweltbelastung und Staus.
Auch viele Freizeitangebote gäbe es ohne den lokalen Einzelhandel nicht. "Die Unternehmer unterstützen Schulen, Vereine, Brauchtumspflege, Feste und Events, die den Bürgern schöne Stunden bescheren", sagt der IHK-Präsident und gibt zu bedenken: "Diese finanzielle Gemeinwohlorientierung können sich die Einzelhändler und Gastronomen aber nur leisten, wenn ihr Geschäft floriert. Und dazu kann jeder Einzelne beitragen, wenn er in seiner Heimat shoppt."
Am Freitag, 5. September, bleiben einige Geschäfte in Grefrath-Oedt bis 21 Uhr für die Kundinnen und Kunden geöffnet. "Im Vordergrund soll allerdings nicht die verlängerte Ladenöffnungszeit stehen", so Axel Schulte von der IG Oedt & Mülhausen e.V., die die Aktion koordiniert und unterstützt. "Uns ist bewußt, daß die Hochstraße nicht gerade zur Flaniermeile taugt. Vielmehr soll die Möglichkeit bestehen, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen und mit den Geschäftsinhabern ins Gespräch zu kommen." Im Sinne eines "Tag der offenen Tür" erfährt der Kunde viel Interessantes, was im normalen Geschäftsbetrieb nicht offensichtlich ist. Erkennen können sie die teilnehmenden Geschäfte/Institutionen an den großen Motivtüten zum Aktionstag "Heimat shoppen".
Auch in Kempen werden viele Geschäftsleute ihren Kunden an den beiden Tagen besondere Aktionen und Einblicke "hinter die Kulissen" bieten. Die Vorzüge der Kempener Innenstadt fasst Bürgermeister Volker Rübo zusammen: "Im Zuge der Altstadtsanierung ist in den vergangenen Jahrzehnten ein attraktiver, lebendiger und schöner Einkaufs- und Erlebnisraum Altstadt entstanden. In der Stadt der kurzen Wege wird der Einkaufsbummel im schönen Ambiente der historischen Altstadt zum Erlebnis", so Rübo. "Die Kempener City bietet eine Vielzahl von Fachgeschäften mit einer großen Auswahl. Einkaufen ist Vertrauenssache. Unsere Geschäfte möchten ihre Kunden an sich binden und beraten entsprechend kompetent ihre Käufer, die sie bald wieder begrüßen möchten. Häufig bedient zudem in Kempen der Chef seine Kunden selbst. Nach der Shopping-Tour laden gemütliche Cafés, gute Restaurants und urige Kneipen zur Einkehr ein." Den Einzelhandel bezeichnet der Bürgermeister als "wichtige Säule der örtlichen Wirtschaft".
Beteiligen werden sich an der Aktion auch die Händler in Tönisvorst. "Tönisvorst — die Apfelstadt am Niederrhein: Rund 48 Millionen Äpfel zaubern die rund 400.000 Obstbäume jährlich hervor — am Niederrhein das größte Anbaugebiet. Über 40 Apfelsorten werden angebaut, darunter der Königsapfel mit rotem Fruchtfleisch", sagt Bürgermeister Thomas Goßen. Aber auch der Einzelhandel habe viel zu bieten. "Vor Ort laden familiengeführte Geschäfte ein — mitunter mit über 100-jähriger Tradition. Und: Hier gibt es donnerstags sogar kostenlose Kinderbetreuung, so dass man in Ruhe shoppen kann."
Teilnehmende Werbegemeinschaften: Werbering Kempen e.V., IG Oedt & Mülhausen e.V., Vorst aktiv e.V. und Werbering St. Tönis.