Für jeden ein offenes Ohr

Wer arbeitslos ist, fühlt sich oft stigmatisiert, schämt sich vielleicht sogar und scheut aus den unterschiedlichsten Gründen, über Probleme zu sprechen. An diesem Punkt will das neue Arbeitslosenzentrum des Kreises Viersen ansetzen.

Landtagsabgeordnete Martina Maaßen (Bündnis 90/Grüne), Astrid Hahnen und Maria Dittrich (v.l.) möchten das neue Arbeitslosenzentrum für den Kreis Viersen in Dülken bekannter machen. Hier gibt es neben Hilfestellungen auch immer eine Tasse Kaffee.

Foto: Daniel Uebber

Kreis Viersen/ Dülken.

Astrid Hahnen weiß, wie es ist, keinen Job zu haben: „Ich war selbst einmal in der Situation und kann mich noch gut daran erinnern, vor welchen Herausforderungen man steht. Die bürokratischen Hürden, die man überspringen muss, um Hilfe zu bekommen, sind oft sehr hoch.“

Heute hilft Astrid Hahnen selbst Arbeitslosen, die in vielerlei Hinsicht nicht mehr weiter wissen. Und das ganz unmittelbar und konkret im neu eröffneten Arbeitslosenzentrum (ALZ) an der Lange Straße 16 in Dülken. Es ist zuständig für den gesamten Kreis Viersen. Projektinitiatorin Martina Maaßen, Landtagsabgeordnete der Grünen, erklärt: „Mit dem ALZ wollen wir einen niedrigschwelligen Treffpunkt nicht nur für Arbeitslose schaffen, sondern für alle Menschen, die einfach mal bei einer Tasse Kaffee reden möchten.“

Und das Projekt läuft gut an, berichtet Maria Dittrich, die sich ebenfalls ehrenamtlich im Verein „Brückenbau“, der als Träger für das ALZ fungiert, einsetzt: „Bislang ist es so, dass sich viele Leute schon mit konkreten Problemen an uns wenden, und der Charakter, dass man bei uns auch einfach mal einen Kaffee trinken kann, sich noch gar nicht so sehr durchgesetzt hat.“

Konkret helfen konnte man zum Beispiel schon Flüchtlingen beim Ausfüllen von Anträgen, einer jungen Dame, die einen Praktikumsplatz gesucht hat oder einem Langzeitarbeitslosen, der einen neuen Lebenslauf brauchte.

„Dazu haben wir einen PC, den unsere Besucher auch privat nutzen können, beispielsweise, um sich gezielt nach offenen Stellen erkundigen zu können. Gerne helfen wir auch dabei. Wir haben für jeden ein offenes Ohr“, sagt Astrid Hahnen.

(Report Anzeigenblatt)