Erste Nutzer im Scooter-Park

Hardterbroich · Draufsetzen, Hände an den Lenker und los geht’s! In Deutschlands erstem Senioren-Scooter-Park, der von der Sozial-Holding Mönchengladbach direkt neben dem Städtischen Altenheim Hardterbroich auf einem rund 1800 Quadratmeter großen Gelände geschaffen wurde, können ältere Menschen Schritt für Schritt lernen, wie man sich komfortabel und sicher mit Scootern, Rollator, Rollstuhl oder Elektro-Rollstuhl fortbewegt.

Vor-Premiere im Senioren-Scooter-Park mit der ersten Kursteilnehmerin Hilde von Gehlen (M.), Aufsichtsratsvorsitzendem Norbert Post(hinten r.), Geschäftsführer Helmut Wallrafen (hinten l.) und dem Team der Sozial-Holding.

Foto: Sozial-Holding

Auf diesem speziellen Verkehrsübungsplatz trainieren die Senioren in Ruhe und mit Anleitung den Umgang mit den Hilfsmitteln, die für ihre Mobilität wichtig sind.

„Die große Eröffnung des Senioren-Scooter-Parks für die Öffentlichkeit und auch den Start des E-Scooter-Verleihs im Quartier mussten wir zwar wegen Corona ins kommende Jahr verschieben. Dennoch haben wir die Nutzung des Scooter-Parks jetzt mit Einzeltrainings, vor allem für die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenheims, gestartet“, berichtet Norbert Post, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Sozial-Holding. Gerade die Menschen, die unter der Einschränkung ihrer Mobilität am meisten leiden und sonst kaum noch vor die Tür kommen, sollten auch als erste von dem neuen Angebot profitieren.

Im Senioren-Scooter-Park kann die Zielgruppe 65+ auf 16 verschiedenen Bodenbelägen üben und das Fahrverhalten austesten. Unter fachlicher Anleitung werden Hindernisse und Steigungen überwunden und an einer Haltestelle der Einstieg in den Bus geübt.

Zu den ersten Nutzerinnen des Parks, der sich dank 50 Prozent Grünanteil inzwischen zu einer kleinen Oase mit Obstbäumen, Sträuchern, Teich und gemütlichen Sitzgelegenheiten entwickelt hat, gehört Hilde von Gehlen, die sich begeistert von Jana Volk beim Fahren des Scooters coachen lässt. Bei ihrem Einzeltraining wirkt nichts improvisiert, denn die Sozial-Holding hat die coronabedingte Wartezeit genutzt, um das Konzept zu verfeinern, Schulungsmaterial vorzubereiten und Lehrvideos zu entwickeln. „Beim Praxistest mit den Bewohnern bekommen wir jetzt wertvolle Hinweise für den öffentlichen Betrieb des Scooter-Parks, den wir hoffentlich im kommenden Jahr starten können“, erklärt Projektleiterin Susanne Wallrafen.

Schon jetzt gibt es aber weitere Pläne für die nahe Zukunft: Ein E-Scooter-Verleih für den Stadtteil Hardterbroich soll installiert werden, außerdem sind schon Trainings für Auszubildende in der Pflege und für Busfahrer in Vorbereitung. In Alterssimulationsanzügen sollen sich die Kursteilnehmer einmal in die Lage der alten und mobilitätseingeschränkten Menschen hineinversetzen und dabei die Erfahrung machen, wie schwierig die Fortbewegung so wird.

„Der Scooter Park bietet zahlreiche Möglichkeiten. Vor allem aber kann er älteren Menschen die Angst vor der Fortbewegung mit Hilfsmitteln nehmen. Hier können sie sich im geschützten Raum ein Stück Freiheit und Lebensqualität zurückerobern“, betont Norbert Post. Auch die Polizei unterstützt das Projekt: „Mit dem Scooter-Park können wir für Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren und Unfälle reduzieren“, so Verkehrssicherheitsberaterin und Polizeioberkommissarin Britta Dückers.