Krankenhaus Neuwerk Ernsthafte Verstopfung dringend ärztlich behandeln lassen
Jeder kennt es: Ein Stück zu viel von der Zartbitterschokolade oder von einer Banane, und am nächsten Tag will es mit der Verdauung nicht recht klappen. Diese „normale“ Verstopfung löst sich meistens wieder von selbst. Auch bei anhaltenden Verstopfungsproblemen ist es oft ausreichend, die Ernährungsweise zu ändern: mehr Ballaststoffe, eine größere Flüssigkeitszufuhr und mehr Bewegung lösen dieses Problem.
Dafür ist kein Arztbesuch notwendig. Doch bei einem sogenannten „obstruktiven Defäkationssyndrom“ ist die vollständige Entleerung des Darms gestört. Mit diesem Problem sollten Betroffene auf jeden Fall zum Arzt gehen, rät Dr. Dietmar Pixner, Oberarzt in der Allgemeinchirurgie und Spezialist für Darmerkrankungen. „Wer ständigen Stuhldrang verspürt ist in seiner Lebensqualität stark eingeschränkt, außerdem kann es zu begleitenden Symptomen und Schmerzen kommen“, weiß Dr. Pixner. „Es besteht die Möglichkeit, mittelfristig eine Stuhlinkontinenz, eine Blasensenkung oder Hämorrhoiden zu entwickeln. Auch ein Darmvorfall durch starkes Pressen ist möglich.“ Für eine adäquate Diagnosestellung und erfolgreiche Therapie sind Spezialisten wie bei uns am Krankenhaus Neuwerk gefragt, denn es gibt vielfältige Ursachen, vielschichtige Ausprägungsformen und differenzierte Behandlungsmöglichkeiten. „So setzen wir zum Beispiel mit der sogenannten Defäkographie ein spezialdiagnostisches Verfahren ein. Dabei handelt es sich um eine radiologische Untersuchung des Enddarms, mit der der Vorgang der Stuhlentleerung röntgenologisch aufgezeichnet wird. Sie klärt, ob eine Stuhlinkontinenz oder eine Dysfunktion des Schließmuskels oder des und Beckenbodens vorliegt“, so Pixner.
Wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise salzhaltige Abführlösungen, Flohsamen, Milchzuckerpräparate, Beckenbodengymnastik oder eine deutlich höhere Trinkmenge ausgeschöpft sind, stehen je nach Diagnose verschiedene Operationsverfahren zur Auswahl: Bei der Mastdarmteilentfernung wird die Wand des Enddarms im Bereich der Aus- oder Einstülpungen mit einer Naht gefasst, in ein Klammernahtgerät eingezogen und anschließend vernäht und durchtrennt. „Im Prinzip handelt es sich hier um ein inneres Lifting, eine Bauchoperation kann damit vermieden werden“, so Dr. Pixner. „Bei einer zweiten Variante operieren wir minimal-invasiv durch die Bauchdecke: Der zu lang angelegte Dickdarm wird gekürzt und mit einer Naht oder mittels eines Kunststoffnetzes am Kreuzbein fixiert, um ein erneutes Absenken in das kleine Becken zu vermeiden.“ Beide OP-Verfahren haben sich bewährt. Das Ziel ist es, den Patienten den Leidensdruck zu nehmen und die Lebensqualität wiederherzustellen, sodass sie wieder aktiv im Leben stehen können.