Ehrenamt: App sofort mit anpacken

Mönchengladbach · Ehrenamtler kann es eigentlich nie genug geben. Mit der Anpacker-App beschreitet der Caritasverband jetzt neue mediale Wege, um auch jüngere Menschen zu erreichen, die anderen helfen möchten. Die App soll Helfer und Hilfesuchende auf zeitgemäße Art zusammen bringen.

Im digitalen Zeitalter ist der Catitasverband per App auf Ehrenamtlersuche: Regina Roick, Leiterin des Freiwilligen Zentrums, Hildegard van de Braak, Leiterin des Bereichs Soziales und Familie, Geschäftsführer Frank Polixa (v.l.).

Foto: Hans-Peter Reichartz

. Engagierte, die mit jungen Flüchtlingen Sport treiben; Helfer, die für Corona-Betroffene einkaufen; Ehrenamtler, die Senioren ohne Abgehörige besuchen ... es werden ständig Menschen gebraucht, die sich bürgerschaftlich engagieren möchten. Mancher Bedürftige braucht einen Küchentisch, andere jemanden zum Reden, wieder andere einen, der den Hund ausführt. Damit Zeit- und Sachspenden schneller dahin gelangen, wo sie nötig sind und damit Menschen, die sich einsetzen möchten, schneller ein passendes Aufgabengebiet finden, gibt es seit Mittwoch die Anpacker App des Caritas Mönchengladbach. „Wir wollen moderne Unterstützungsinstrumente nutzen, um mehr jüngere Menschen zu erreichen“, sagt Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa. Das könnten Jugendliche zwischen Schule und Studium sein, die vielleicht acht Wochen Zeit haben, das können die klassischen Ehrenamtler sein, die für zwei Stunden in der Woche dauerhaft helfen, oder auch Helfer, die hin und wieder mal einspringen können.

Entwickelt wurde die Plattform vom Caritasverband der Diözese Osnabrück, mit der es jetzt eine Kooperationsvereinbarung bis Ende 2022 gibt. Für Wartung und Pflege der App hat der Caritas Mönchengladbach 15000 Euro auf den Tisch gelegt.

Im Gegensatz zu Osnabrück, wo Vereine und Institutionen Angebote für Helfer direkt einpflegen können, ist in Mönchengladbach das Freiwilligen Zentrum als Koordinierungsstelle dazwischen geschaltet. So gelangen auch Hilfegesuche von Einrichtungen in die App, die sich mit der Digitalisierung noch nicht so auskennen.

„Es gibt derzeit 177 Angebote, wo sich Menschen engagieren können“, sagt Regina Roick, Leiterin des Freiwilligen Zentrums. Ob suchende Institutionen sich direkt von potenziellen Helfern kontaktieren lassen, oder die Angebote über das Freiwilligen Zentrum laufen, entscheiden diese selber. Regina Roick freut sich vor allem, dass potenzielle Ehrenamtler sich in der App schonmal einen Überblick verschaffen können, wo jemand gebraucht wird. „Oft kommen die Leute und sagen, ’was habt Ihr denn’?“, sagt sie, das sei eine schwierige Frage bei über 800 Angeboten... Was für wen passt, darin berät das Freiwilligen Zentrum gerne.