Krefeld: Jagdschloss Burg Linn Mit Nadel, Faden und Hammer

Krefeld-Linn · Museum Burg Linn: Sitzgruppe im Jagdschloss restauriert.

Sitzgruppe restauriert
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Sitzgruppe restauriert

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Übereifrige Besucher oder wie William Shakespeares es schon formulierte der "Zahn der Zeit" hinterlassen schwere Gebrauchsspuren. Auch im Linner Jagdschloss kennt man dieses Problem. In der ersten Etage, im Schwarzen Zimmer steht eine Sitzgruppe aus der Zeit des Historismus (19. Jahrhundert), wie sie in der Zeit zwischen 1870 und 1900 in vielen bürgerlichen Haushalten anzutreffen war. Starke Schäden machten eine Restauration dringen notwendig.
Durch die Unterstützung der Freunde der Museen Burg Linn sowie dem Raumausstatter mit dem Schwerpunkt Möbelrestauration und-bau Gerd Brunner und der Manufaktur Gisbert Rentmeister Krefeld konnte wieder ein Teil des Inventars im Jagdschloss restauriert werden.
"Wann die Sitzgruppe in den Bestand kam, lässt sich nicht mehr rekonstruieren, wir wissen nicht woher sie stammen," erklärt Dr. Christoph Dautermann, stellvertretender Museumsleiter. "Die Möbel sind quasi Industrieprodukte aus dem 19. Jahrhundert, die in Serie massenhaft herstellt wurden", so Dautermann.
In über 60 Arbeitsstunden hat Gerd Brunner die vier Stühle, zwei Sessel und das Sofa im Auftrag der Museumsfreunde aufgearbeitet. "Ich habe es so restauriert, dass die Seele nicht wegpoliert ist", so Brunner.
Die 700 Puschel hat der Krefelder in liebevoller Kleinarbeit selbst gedreht. Mit traditionellen Werkzeugen - Nadel, Faden und Hammer hat der Möbelrestaurator großen Wert auf Qualität gelegt.
Der Verein der Freunde der Museen Burg Linn trug die handwerklichen Kosten der Restaurierung und die exklusiven Stoffe spendete Gisbert Rentmeister von der Manufaktor Rentmeister Krefeld.
"Das Muster habe ich in unserem Archiv gefunden, mein Großvater hatte es im Jahre 1936 datiert", erklärt Rentmeister. Das Unternehmen besteht seit 1897. Das Handwerk edelster Webkunst ist die Stärke des Unternehmens und die erstklassige Qualität der Stoffe bescheinigt der Manufaktur einen weltweiten Ruf. Zu den Kunden zählen Weltstars, Luxusliner-Reedereien, Hotels, Königshäuser und internationale Filmproduktionen .
Für die Restaurierung der Museumsstücke sind weiterhin kleine und große Spenden, Privatleute und Unternehmen als Paten gewünscht. Weitere Informationen über den Förderverein stehen unter www.museumlinn.de.