Kampf gegen Hundesteuer-Hinterzieher Hunde-Zähler sollen alle Krefelder besuchen

Krefeld · 2016 will die Stadt Krefeld eine "Hundebestandsaufnahme" durchführen lassen. Ziel: Nicht angemeldete Hunde aufspüren und so die Hundesteuereinnahmen erhöhen.

Sind Sie Hundebesitzer? Diese Frage bekommen 2016 alle Krefelder gestellt.

Foto: uschi dreiucker / pixelio.de

In der Seidenstadt sind 12.000 Hunde gemeldet. Auf 17,5 Krefelder kommt ein "bester Freund des Menschen". Im deutschen Städtevergleich ist das ein Spitzenwert.

Doch die Zahl der unversteuert ihr Geschäft verrichtenden Vierbeiner ist weiter hoch. Das vermutet zumindest die Verwaltung. Diese will es nun genau wissen, denn es geht um viel Geld: 1,5 Millionen Euro bringt in diesem jahr die Hundesteuer ein, die gerade um zehn Prozent erhöht wurde. Um möglichst alle noch nicht gemeldeten zu erfassen, startet Krefeld im zweiten Halbjahr 2016 eine "Hundebestandsaufnahme".

Mitarbeiter einer Privatfirma sollen an allen Krefelder Haustüren klingeln und nach Vierbeinern fragen. Wohnungen betreten dürfen sie allerdings nicht. Auch das Ausfragen von Nachbarn und Kindern sei nicht statthaft, betont Kämmerer Ulrich Cyprian. Lägen allerdings deutliche Hinweise vor, dass ein unversteuerter Hund in der jeweiligen Wohnung lebt, können die Hundezähler einen Hinweis an die Verwaltung geben.

Eine weitere Quelle für Hinweise dürften Verwandte und Nachbarn sein, die Hundesteuer-Hinterzieher anschwärzen. Offenbar warten viele Krefelder nur darauf, Verstöße zu melden. "Erfolgsprämien" werde es aber nicht geben.

Zum 1. August wird die Hundesteuer bei einem Hund von 101,20 auf jährlich 111,32 Euro erhöht. Bei zwei Hunden werden pro Tier künftig 129,47 statt 117,70 Euro fällig. Bei drei Hunden sind es 147,62 statt 134,20 Euro. Für Empfänger von Sozialleistungen fällt ein ermäßigter Satz für Fiffi an: 27 Euro.

Erstmals müssen Halter als gefährlich eingestufter Hunde erheblich mehr zahlen. Auf Krefelds Straßen tummeln sich nach Kenntnis der Stadt rund 300 als aggressiv bekannte Exemplare, die meisten seien nicht als solche angemeldet. Für den ersten "Kampfhund" fallen 800, ab zwei Hunden 900 Euro pro Jahr an. Halter der entsprechenden Rassen können dies durch eine Wesensprüfung umgehen.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)