Zwölf Schwerverletzte und 73 leicht verletzte Kinder. Das ist die Unfallbilanz 2015. Diese Zahl ist vergleichsweise niedrig - vor allem verglichen mit den Zuständen um die Jahrtausendwende, als 169 verletzte Kinder als „typisch“ für Krefeld galten. Dass die Zahlen dauerhaft deutlich gesunken sind, hat mit dem Engagement der Initiative Krefelder Fairkehr zu tun. Diese hat sich vor 16 Jahren aus Vertretern von Stadt, Polizei und Verkehrswacht gegründet - und kümmert sich seitdem um die bauliche Entschärfung von Risikopunkten (das ist bereits in 380 Fällen erfolgt), Verkehrserziehung von Kindern und Aufklärung von Autofahrern.
Die guten Nachrichten: Krefeld hat kein erkennbares Problem mehr mit Rasern. Und Unfallschwerpunkte, an denen besonders viele Kinderunfälle passieren, gibt es in Krefeld auch nicht mehr. Die verletzten Kinder verteilen sich über die gesamte Stadt. Die Unfallzahlen 2015 sind das drittbeste Ergebnis seit 1999.
30 der verletzten Kinder waren auf dem Rad unterwegs, 35 als Fußgänger, 20 saßen in Autos. Bei den verletzten unter 14-Jährigen sind die Jungen mit 50 deutlich in der Mehrheit (Mädchen: 35).
Polizeidirektor Karl-Josef Klauer, Leiter der Direktion Verkehr, macht dafür die höhere Risikobereitschaft der Jungen verantwortlich.
In diesem Jahr wollen sich die Akteure der Aktion Fairkehr verstärkt um die Aufklärung von Kindern kümmern, die als Fußgänger unterwegs sind. So werden Kinder immer wieder angefahren, weil sie zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn laufen, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten.
Die Stadt stellt der Aktion jährlich 50.000 Euro zur Verfügung. Diese werden jeweils zur Hälfte für Aufklärungsarbeit und bauliche Maßnahmen ausgegeben.
Zurzeit läuft die Plakataktion „Abbey Road“ in Zusammenarbeit mit dem KEV. An der Uerdinger Edith-Stein-Grundschule begleitet die Aktion die vor einigen Monaten erfolgte Einrichtung einer „Elternhaltestelle“. Dort können Eltern ihre Sprösslingen morgens absetzen können, ohne sich in den Stau vor der Schule einreihen zu müssen und so weitere Kinder zu gefährden.
Bei allen Erfolgen: Ganz auf Null werden sich die Unfallzahlen bei Kindern wohl nie senken lassen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es bestenfalls noch möglich ist, die Zahl in Krefeld bis auf 65 Vorfälle pro Jahr zu drücken.
www.krefelder-fairkehr.de