Spätestens mit Astor Piazzollas Tango Nuevo wurde er zur komplexen Kunstmusik erhoben. Doch lässt er sich auch zur sakralen Musik läutern?
Martin Palmeri lässt es mit seiner „Misa a Buenos Aires“ auf einen Versuch ankommen. Das 1996 komponierte Stück ist eine „klassische“ Messvertonung und bedient sich der Formensprache der kirchenmusikalischen Tradition. Hört man genau hin, erkennt man bisweilen sogar Anklänge an Bach.
Stilistisch ist das Stück allerdings stark vom argentinischen Tango Nuevo inspiriert und greift dessen typische harmonische Merkmale und rhythmische Figuren auf. Mit der Instrumentierung für Streichorchester, Klavier und Bandoneon spielt Palmeri auf das klassische Tangoorchester an, der typische „Tangosound“ ist auch hier unüberhörbar. Herz und Seele des Tangos lässt Palmeri auch durch den farbigen Mezzosopran-Part in sein Stück einfließen. Das Ergebnis: eine tangofarbige Messe oder ein spiritueller Tango – der Hörer mag entscheiden…
Es musiziert der Kammerchor an St. Katharina Willich, begleitet vom Linus-Streichquartett aus Düsseldorf und weiteren Gästen. Die Leitung hat Regionalkantorin Friederike Braun
Karten für zehn Euro (Schüler bis zwölf Jahre haben freien Eintritt) sind in den Pfarrbüros der Gemeinschaft der Gemeinden (www.gdg-willich.de; Telefonnummer: 02154 9537940) erhältlich.