Leprahilfe Schiefbahn Ein letzter Besuch aus Indien
Zu Besuch im St. Bernhard-Gymnasium war jetzt auf Einladung der Leprachirurg Dr. Remy Rousselot und Kamade Rana gekommen.
In der Schneekappelle wurde Dr. Remy Rousselot und Kamadeb Rana, Stiftungs- und Klinikleiter des Leprakrankenhauses und Josef Heyes, Vorsitzender der Leprahilfe Willich-Schiefbahn, mit einem Gottesdienst von Pater Andreas Petith und Schülern aus allen Klassen empfangen. Ein Gottesdienst zum Dank der vielen Schutzengel, die im Dienste der Leprahilfe tätig sind, unterstützt auch durch die Engelaktion am St. Bernhard- Gymnasium.
Dr. Remy Rousselot und Kamadeb Rana berichteten anschließend sehr anschaulich von ihrem Arbeitsalltag in ihrer Lepraklinik am Rand der Hauptstadt Bhubaneswar im ostindischen Bundesstaat Odisha. Durch einen sehr eindrucksvollen Diavortrag erhielten die Schüler Einblicke in den Klinikalltag. Die ersten Fotos zeigten bereits Leprakranke mit deformierten oder amputierten Gliedmaßen und veranschaulichten das Leid und die Tragik vor Ort. Dr. Rousselot berichtete ebenfalls über die erschwerte Situation in der Corona Zeit, da das Reisen mit Bus und Bahn sehr eingeschränkt war und die Kranken daher lange Strecken zu Fuß zurücklegen mussten oder teilweise viel zu spät die Klinik erreichten. Hinzu kam, dass Kamadeb Ranas Familie und auch andere Krankenpfleger an Covid erkrankten, so dass Dr. Rousselot den gesamten Klinikalltag zeitweise alleine bewältigen musste. Interessant war für die Schüler, wie offen, freundlich und hilfsbereit Leprakranke in der Klinik aufgenommen und versorgt werden, unter anderem auch mit drei Mal täglich frischer und gesunder Nahrung und wie viele ehemalige Leprakranke nach ihrer Genesung anschließend selbst in der Klinik arbeiten und ihre Hilfe anbieten. Die Klinik existiert schon seit genau 40 Jahren und versorgt auch die ganze Region mit Medikamenten. Dr Rousselot zeigte auch Fotos von zwei Dreirädern mit Handbetrieb, die den Fußoperierten den Weg zur Arbeit an abgelegenen Tempeln ermöglicht. Lepra ist eine Krankheit, die wegen fehlender Aufklärung die Betroffenen vom beruflichen und sozialen Leben ausschließt. So bleibt oft nur das Betteln zum Lebensunterhalt, obwohl Lepra zwar ansteckend, aber langsam und mit moderner Medizin gut heilbar ist.
Bei der vergangenen Engelaktion und der Projektwoche wurden 1 130 Euro gesammelt, die über die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn nach Indien geleitet wurden.
Dr Remy Rousselot bedankte sich ganz herzlich für die Unterstützung des St.-Bernhard-Gymnasiums und verriet wehmütig, dass dies wohl aus gesundheitlichen Gründen seine letzte Reise nach Deutschland gewesen sein wird.
Die Engelaktion wird am St. Bernhard-Gymnasium von der SV organisiert. Dabei verkleiden sich Unterstufenschüler als Engel, Oberstufenschüler als Nikoläuse die an einem Tag im Dezember von Klasse zu Klasse gehen, weihnachtliche Stimmung verbreiten und für die Leprahilfe Spenden sammeln. Organisiert wurde die Aktion von Sonja Kierdorf und Vivienne Lorenz.