Stadt Meerbusch hatte eingeladen Volles Haus beim Empfang
Meerbusch · Zum diesjährigen Frühjahrsempfang der Stadt Meerbusch hatte Bürgermeister Christian Bommers zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Ehrenamt, Kultur und Gesellschaft in der Halle am Wasserturm auf dem Areal Böhler begrüßen dürfen. In seiner Rede machte Bommers unter anderem auf die angespannte Haushaltslage der Stadt aufmerksam.
„Vor knapp einem Jahr habe ich Ihnen an dieser Stelle von der Dimension der Herausforderungen und Aufgaben berichtet, denen sich die Stadt im Frühjahr 2023 gegenübersah. Die Lage hat sich seitdem – so leid es mir tut – nicht grundlegend gebessert. Vor allem was die finanzielle Situation angeht, hat unsere Stadt einiges eingebüßt vom landläufigen Ruf, eine ‚Insel der Seligen‘ zu sein. Schließlich haben sich auch bei uns die Rahmenbedingungen für städtisches Handeln massiv verschlechtert“, so Bürgermeister Christian Bommers. Auch immer mehr Projekte und der Fachkräftemangel setzen der Verwaltung nach Aussagen Bommers zunehmend unter Druck. So seien aber insbesondere massive Investitionen in die Infrastruktur – wie beispielsweise in die Schulen - in den kommenden Jahren zu schultern.
„Dass diese Investitionen ohne eine massive Neuverschuldung nicht zu schultern sind, versteht sich von selbst“, so der Verwaltungschef. Den ersten Schritt habe man nun mit dem Beginn der Aus- und Umbauarbeiten an der Theodor-Fliedner-Schule gemacht. Insgesamt investiere die Stadt rund 10 Millionen Euro in die Schulentwicklung.
Die Stadtverwaltung arbeite zudem mit Nachdruck an deren Zukunftsfähigkeit – zum Beispiel mit der Entwicklung von Handlungskonzepten für den lokalen Klimaschutz und zur Klimaanpassung, zur Vorsorge von Starkregenereignissen, oder Konzepten zur Digitalisierung, Mobilität und Nachhaltigkeit. Man dürfe aber nicht außer Acht lassen, dass aus allen Konzepten immer auch konkrete Handlungsempfehlungen resultieren, die weitestmöglich umgesetzt werden müssten.
„Politik und Verwaltung werden darüber hinaus gemeinsam einen tiefgreifenden Konsolidierungsprozess durchlaufen, bei dem jeder Stein umgedreht und jede Ausgabe hinterfragt werden muss, damit wir die Handlungsfähigkeit unserer Stadt nachhaltig erhalten“, ergänzte Bürgermeister Christian Bommers.
Ein weiteres Augenmerk lag in der Bedeutung der Städtepartnerschaften mit Fouesnant in Frankreich, Shijonawate in Japan und Fastiv in der Ukraine. Die Generalkonsule der drei Länder hoben bei der Veranstaltung die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene hervor – auch mit Blick auf die politischen Entwicklungen in Europa.
Bürgermeister Christian Bommers erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kundgebung „Für Demokratie und Zusammenhalt“ zu der sich Anfang Februar rund 1 000 Meerbuscherinnen und Meerbuscher auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz zusammengefunden und ein klares Zeichen gesetzt haben. „Wir wollen eine weltoffene, gastfreundliche und solidarische Meerbuscher Stadtgesellschaft, in der Rassismus, Populismus, Hetze, Spaltung und Polarisierung keinen Platz haben. Wir stehen ein für Respekt und Nächstenliebe, denn sie sind ethische Säulen unseres Miteinanders! Zugleich müssen wir klare Haltung zeigen gegenüber all‘ jenen, die glauben, Werte wie diese nicht achten zu müssen“, so der Bürgermeister.
Auch der anhaltende Krieg in der Ukraine wurde thematisiert. So sei die Partnerschaft mit der Stadt Fastiv für die Menschen dort ein ebenso tröstendes wie ermutigendes Signal. Man fühle sich in Zeiten des Krieges nicht allein – und das sei wichtig, zitierte Bommers seinen Amtskollegen aus Fastiv Mykhailo Netiazhuk.
Bommers sagte, er sei sich sicher, dass den rund 600 Männern, Frauen und Kindern aus der Ukraine und speziell auch aus Fastiv, die seit Kriegsausbruch in Meerbusch Zuflucht gefunden haben, die Nachricht von der Partnerschaftsgründung mit großer Freude aufgenommen wurde.