Neues Wasserwerk in Rasseln eröffnet Wasserversorgung gesichert

Rasseln · Nur wenige Gehminuten vom alten Wasserwerk im Rasselner Wald entfernt, ist ein neues modernes entstanden. Es bereitet Grundwasser auf und versorgt mehr als dreimal so viele Menschen mit Trinkwasser.

Lukas Dittmann (l.), NEW AG, und Wasserwerksmeister Jaan van den Bosch (r.) führten Gruppen durch das Wasserwerk, hier: Extra-Tipp-Redakteurin Ulrike Mooz (l.) und Bezirksvorsteherin Monika Halverscheid.

Foto: NEW AG

Tieflader mit Riesentanks, Baufahrzeuge, verschlammte Straßen... die Anwohner haben es „geschafft“: Begleitet von geologischen und ingenieurtechnischen Fachvorträgen der Spezialisten von der NEW und dem ausführenden Ingenieur-Büro H2U wurde am Donnerstag das neue Wasserwerk in Rasseln offiziell eröffnet. 200 Meter von der A 52 entfernt und direkt neben dem Wasserschutzgebiet wurde genau die richtige Stelle gefunden, um mit einem 13,8 Millionen-Euro-Projekt die Wasserversorgung für Mönchengladbach und Teile von Viersen für die nächsten Jahrzehnte zuverlässig zu sichern. „Erste Überlegungen gab es schon 2017“, so Thomas Bley, Vorstandsmitglied der NEW. Grenzwerte hatten sich über die Jahre verändert, Brunnen waren nicht mehr zeitgemäß, Wasser musste aufgearbeitet und von Nitrat, Eisen, Nickel und Mangan befreit werden. Da konnte die alte Anlage von 1955 nicht mehr mithalten. „Wenn man bedenkt, dass sie mit ihren 70 Jahren so alt ist, wie eine Isetta...“, schmunzelt Detlef Schumacher, Geschäftsführer bei NEW NiederrheinWasser GmbH.

Die Realisierung des Projektes hat rund drei Jahre Bauzeit gekostet. Davor musste geplant, beantragt und organisiert werden - in einer Zeit, in der vieles ganz schön schwierig war. Die Pandemie, die Suezkanalkrise, die Energiekrise, Lieferkettenprobleme... die Liste der Unwägbarkeit vor und während der Bauzeit ist lang. Bauteile, die bis zu einem Jahr Lieferzeit haben, bis zu 4,20 Meter breite Lkw, für die sogar Bäume beschnitten werden mussten und Verhandlungen mit den Nachbarn taten ihr übriges.

Doch jetzt ist das „Leuchtturmprojekt“, wie Projektleiter Michael Graf vom Ingenieurbüro H2U es nennt, am Netz und im dritten Quartal dieses Jahres, wenn das alte Wasserwerk abgeschaltet wird, geht es in den Vollbetrieb. Die notwendige Energie soll schon bald mit einer eigenen Photovoltaikanlage erzeugt werden. 1 689 Module werden in den nächsten Tagen dafür angeliefert und auf die bereitstehenden „Tische“ montiert.