Bettina Grenz-Klein weiß, dass in der 2. Liga ganz andere Kaliber auf ihre Mannschaft warten als in der 3. Liga: "Die Athletik spielt eine große Rolle. Hier sind Teams, die vollkommen anders trainieren. Außerdem finden sich in der 2. Liga viele Spielerinnen, die technisch besser ausgebildet sind." Der TuS Lintfort muss sich daher einiges einfallen lassen, um bestehen zu können. Wichtigstes Ziel: "Wir müssen als Kollektiv funktionieren, um die Abgänge zu kompensieren!" Mit dem Kader sei man breit aufgestellt, urteilt die Trainerin. Einen klassischen Shooter habe man nicht, die Verantwortung müsse auf mehrere Schultern verteilt werden, aber Naina Klein und Loes Vandewal wären durchaus Spielerinnen, die voran gehen könnten. Für die Position der Spielmacherin hätten sich Neuzugang Annefleur Bruggeman aber auch Mie Norup-Isaksen empfohlen. Für Tatjana van den Broek, die aufgrund ihrer Schwangerschaft erstmal nicht zur Verfügung stehen wird, könnten Vanessa Dings oder auch Lisan van Hulten am Kreis übernehmen. "Es sieht gut aus, dass wir etwas Neues kreieren können", meint Bettina Grenz-Klein, ist sich aber sicher, dass auch während der Saison noch Lehrgeld bezahlt werden müsse.
Das Turnier in Fritzla, an dem der TuS kürzlich teilgenommen hat, hat dem Trainerstab bereits einige wichtige Erkenntnisse gebracht. Zwar wurden die Lintforterinnen hier Letzter, aber hatten mit zwei Erstligisten in der Gruppe auch Lospech. Trotzdem: "Wir kamen mit der Körperlichkeit klar, haben das Tempo erhöhen können und viele Tore aus dem Tempogegenstoß erzielt", lobt die Trainerin. Die defensive Formation könne daher im Ligaalltag deutlich offensiver ausgerichtet ausfallen. Allerdings agiere die junge Mannschaft (Durchschnittsalter 23,9), wenn's eng werde, noch "zu grün": "Das müssen wir abstellen!"
Unterstützung bekommt Bettina Grenz-Klein in dieser Saison von David von Essen, der als Co-Trainer einsteigt: "Er ist der analytische Part, ich der emotionale", beschreibt die Cheftrainerin, "wir ergänzen uns perfekt."
Und beide sind sich auch einig, dass der Klassenerhalt, das einzige Ziel sein kann: "Vor zwei Jahren haben wir uns noch von der Körperlichkeit der 2. Liga einschüchtern lassen. Jetzt haben wir elf Spielerinnen im Kader, die Erst- oder Zweitligaerfahrung haben. Wir werden uns daher schneller zurechtfinden."
Einer der dicksten Brocken wartet direkt im ersten Spiel: Am 8. September muss der TuS zu den als Aufstiegsfavoriten gehandelten Kurpfalz Bären.