Übersicht Kosten für Pflege- oder Altersheim - Überblick und Finanzierungen

Mit zunehmendem Alter wird es für ältere Menschen schwerer allein zu leben, den Haushalt zu bewältigen und alltägliche Aufgaben zu erledigen. In vielen Fällen kommt dann die Thematik „Pflege- und Altersheime“ zur Sprache.

Ein Alters- oder Pflegeheimplatz ist begehrt, aber auch mit hohen monatlichen Kosten verbunden.

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In Duisburg, Moers und Dinslaken gibt es verschiedene Einrichtungen, die den Bewohnern ein vertrautes Umfeld ersetzen und den Lebensabend trotz fremder Hilfe so eigenständig wie möglich machen. Problematisch daran ist allerdings oft die finanzielle Komponente.

Pflegebedürftigkeit in Deutschland

Zu Beginn des Jahres 2019 lebten knapp 2,52 Millionen pflegebedürftige Menschen in Alters- oder Pflegeheimen. Dabei ist die Zahl der Patienten, die einen der Pflegegrade 1 bis 5 haben, wesentlich höher. Bis zum Jahr 2060 prognostizieren Statistiken sogar einen deutlichen Zuwachs auf rund 4,53 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Das hängt zum einen mit dem steigenden Alter und zum anderen mit den sich verändernden medizinischen Möglichkeiten zusammen.

Finanzierungsmöglichkeiten für Alters- und Pflegeheim

Dass die Zahl der in Pflege lebenden Menschen nicht mit der Gesamtanzahl pflegebedürftiger Personen übereinstimmt, ist kein Wunder, denn Alters- und Pflegeheime sind kostspielig. Wie teuer ein Platz im Pflegeheim wirklich ist, hängt zudem davon ab, in welchem Bundesland es sich befindet. Die Unterschiede betragen teilweise mehrere 100 Euro. Während ein durchschnittlicher Platz in Nordrhein-Westfalen um die 2.252 Euro monatlich kostet, sind die Ausgaben in Sachsen-Anhalt mit 1.218 Euro deutlich geringer.

Eine Bestandsaufnahme der anfallenden Kosten sorgt oft für Nüchternheit, wenn es um Pflege- und Altersheime geht.

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Für viele Familien und die pflegebedürftigen Angehörigen stellt sich dann die Frage, wie so ein teurer Alters- oder Pflegeheimplatz finanziert werden kann. Einerseits gibt es je nach Pflegegrad Zuschüsse von der sogenannten Pflegekasse. Andererseits besteht die Möglichkeit im Internet einen sogenannten Abrufkredit in Anspruch zu nehmen. Es handelt sich dabei um ein Darlehen, das individuell vom Kreditnehmer genutzt werden kann, und zwar bis zu einer festgelegten Höchstgrenze. Oft wird der Abrufkredit auch Rahmenkredit genannt und gilt als günstigere Alternative zum Dispokredit. Er ist nämlich nicht unter allen Umständen von einem Girokonto abhängig, sondern wird über ein anderes Depot abgewickelt. Positiv ist außerdem, dass Abrufkredite keine Laufzeit vorgeben und, dass die Rückzahlung flexibel gestaltet werden kann.

Die Kosten für einen Platz im Pflege- oder Altersheim setzen sich aus verschiedenen Teilen wie folgt zusammen:

  • einrichtungseinheitlicher Eigenanteil für Pflegegrad 2 bis 5 im vergangenen Jahr im Schnitt 655 Euro,
  • Unterkunft und Nebenkosten sowie Essen rund 728 Euro und
  • Investitionskosten wie Gebäudeinstandhaltung und Modernisierungen, die durchschnittlich ungefähr 447 Euro kosten.

Bildet das Heim zudem aus, kann es sein, dass für die Ausbildung und/ oder Fortbildung von Pflegekräften zusätzlich ein Aufschlag on Top kommt, der sich auf ungefähr 50 Euro beläuft.

Vor- und Nachteile: Pflegeheim und ambulanter Pflegedienst

Nicht jeder pflegebedürftiger Mensch zieht das Leben in einem Pflege- oder Altersheim dem Wohnen im eigenen Zuhause vor. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen schreckt ein Umzug im Alter ab, denn im Heim sehen sich die Patienten mit fremden Menschen, einem unvertrauten Umfeld und unbekannten Überraschungen konfrontiert. Abhilfe schafft dann ein ambulanter Pflegedient, der entweder einmal oder mehrmals täglich direkt nach Hause kommt.

Die folgende Übersicht beschäftigt sich daher mit den Vor- und Nachteilen von Pflegeheim und ambulantem Pflegedienst im direkten Vergleich. Mit „ambulantem Pflegedienst“ ist natürlich gemeint, dass der pflegebedürftige Patient noch zuhause in seinen eigenen vier Wänden lebt und täglich Besuch einer entsprechenden Pflegeeinrichtung erhält.

Vorteile eines Pflegeheims

  • medizinisches und pflegerisches Fachpersonal immer verfügbar
  • weniger emotionale Belastung für Familienangehörige
  • Patient ist weniger einsam
  • gemeinsame Aktivitäten mit anderen Bewohnern
  • altersgerecht und barrierefrei
  • umfassende und maßgeschneiderte Betreuung

Nachteile eines Pflegeheims

  • hohe monatliche Kosten
  • weniger Rückzugsmöglichkeiten
  • verkleinerter Wohnraum
  • Umzug in unvertraute Umgebung
  • unterschiedliche Qualitätsstandards in den Einrichtungen
  • schwierige Umgewöhnung

Vorteile eines ambulanten Pflegedienstes

  • Leben im eigenen Zuhause
  • mehr Freiheiten und ein individueller Tagesablauf
  • weniger Kosten
  • ein hohes Wohlgefühl, das sich positiv auf Gesundheit und Geist auswirkt
  • mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden
  • häufiger Kontakt nach Wunsch zu Familie und Bekannten

Nachteile eines ambulanten Pflegedienstes

  • Pflegemittel sind teuer und nicht direkt verfügbar
  • mögliche Fehlbehandlungen
  • Vereinsamung
  • hohe emotionale Belastung für Familienangehörige
  • Personal ist in den seltensten Fällen rund um die Uhr im Einsatz

Grundsätzlich kommt es darauf an, wie mobil und selbstständig der pflegebedürftige Patient im Alltag tatsächlich noch ist und, wie viel Budget zur Verfügung steht. Neben den zwei oben genannten Möglichkeiten gibt es nämlich noch weitere Betreuungsangebote, die je nach Pflegegrad und Bedarf in Anspruch genommen werden können.

Kurzzeitpflege, Tagespflege oder Wohngemeinschaft, es gibt noch mehr Betreuungsangebote für pflegebedürftige Patienten.

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Weitere Betreuungsmöglichkeiten

Während die häusliche Pflege viele Hürden wie die Umgestaltung des Zuhauses mit sich bringt und der Umzug in einen Seniorenstift sehr schwierig für ältere Menschen sein kann, gibt es noch andere Möglichkeit im Alter zu wohnen und zu leben.

  • Wohngemeinschaft für Senioren: Eine sogenannte Senioren-WG ermöglicht das Zusammenleben mit anderen Gleichaltrigen, sodass gemeinsame Aktivitäten und gegenseitige Hilfe an der Tagesordnung sind. Zudem sind die Kosten für eine WG oft viel geringer als für einen Platz im Seniorenheim.
  • Besuch einer Tagespflege: Es gibt die Möglichkeit, dass Senioren mehrmals in der Woche eine Einrichtung besuchen und dort von einer Art Tagespflege profitieren. Dies sorgt dafür, dass die älteren Menschen nicht vereinsamen, aber trotzdem zuhause wohnen bleiben können.
  • Mehrgenerationenhaus: Diese Form des Wohnens ist ideal für Familien, die mit ihren pflegebedürftigen Angehörigen räumlich nah zusammen sein möchten. So hat jede Partei seine Privatsphäre bei Bedarf. Darüber hinaus ist die Pflege eines älteren Familienmitglieds so gut zu bewältigen.
  • Kurzzeitpflege: Damit sind vor allem Pflegebedürftige gemeint, die nur für eine begrenzte Zeit eine vollstationäre Pflege benötigen. Angehörige können dadurch unterstützt sowie entlastet werden. Allerdings kann die Kurzzeitpflege auch eine Vorbereitung auf die Aufnahme in ein Pflegeheim oder Ähnliches sein.
  • Betreutes Wohnen: Zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit des betreuten Wohnens. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus barrierefreiem Leben und Pflege. Gerne wird diese Betreuungsform auch als „Wohnen mit Service“ bezeichnet. Vorteilhaft ist, dass sowohl Rückzug und Privatsphäre als auch gemeinsame Aktivitäten möglich sind.