Kommt das Naturbad?

Dinslaken · Am Montag tagte der Sportausschuss zum Thema Bäderlandschaft in Dinslaken. Die Verwaltung hat sich in ihrer Vorlage für die Politik für einen Umbau des Freibads zum Naturbad ausgesprochen. Die Politik selber hat derweil noch Beratungsbedarf und will sich frühestens bei der Ratssitzung am 13. Dezember entscheiden.

Das Dinamare könnte in Zukunft um ein weiteres Lehrschwimmbecken erweitert werden.

Foto: Penzel

Die Gutachter im Sportausschuss wiesen nun auf die Risiken hin, die mit dem Bau eines Naturbades einhergehen.

Bevor es im Sportausschuss los ging, sprach Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann schon mal im Namen der Verwaltung eine Entschuldigung aus. Denn die 109 Seiten starke Verwaltungs-Vorlage zum Bäderkonzept inklusive des Gutachterberichts erreichte die Politik doch relativ kurzfristig vor der Ausschusssitzung. „Die Gutachter haben bis zuletzt und unter hohem Zeitdruck dran gearbeitet. Wir wissen, dass Sie noch Beratungsbedarf haben.“

Und so war auch schnell klar, dass es am Montag keinen Entschluss geben wird und die Politik erstmal ausführlich die Köpfe zusammen stecken muss. Zur Beschlussvorlage: Die Verwaltung spricht sich, gestützt auf die Erkenntnisse des Gutachtens von Dr. Günter Breuer vom ZAK-Institut, und Jochen Batz vom Architektenbüro Krieger, das auch schon das Dinamare geplant hat, für das folgende Szenario aus: Das Hiesfelder Freibad soll zu einem Naturbad umgebaut werden. Wegen der im Vergleich zu einer Sanierung des bestehenden Bades geringeren Investitions- und Betriebskosten von 2,44 Millionen Euro gegenüber rund 3 Millionen Euro für eine Sanierung. Darüber hinaus scheinen die Tage des Lehrschwimmbeckens an der Bismarckstraße als Schwimmbecken gezählt (siehe Infobox).

Im Mittelpunkt des Interesses stand in der Ausschusssitzung der Bericht der beiden Gutachter. Und die machten noch mal klar, dass der Betrieb eines Naturbades, das mit Badestrand, Rutsche, Sprungfelsen, Planschbecken und Spielplatz daher kommen soll, auch gewisse Risiken mit sich bringe. Denn wenn nicht ständig viel Geld in Frischwasser investiert werden wolle, müsse, so Jochen Batz, einkalkuliert werden, dass Enten und Gänse das Gewässer mit Keimen belasten könnten und daher ständig verscheucht werden müssten. An heißen Sommertagen mit vielen Badegästen könnte zudem so viel Feinpartikel aufgewirbelt werden, dass das Bad vorübergehend geschlossen werden müsse - so lange, bis das Wasser wieder klar sei. Dazu käme das Risiko, dass ein Naturgewässer im Sommer nun mal umkippen könne. Und auch Dr. Günter Breuer gab zu bedenken: „Die Gefahr, sich in einem Naturbad mit einem Bakterium anzustecken, ist nun mal wesentlich höher als in einem konventionellen Freibad.“

Selbst wenn sich die Politik schnell für das Naturbad entscheidet, könnte es laut Batz erst zur Saison 2019 die ersten Gäste empfangen.

(Niederrhein Verlag GmbH)