Tierschutzverein Kamp-Lintfort und Umgebung Hilflose Samtpfoten bitten um Hilfe
Niederrhein · Immer häufiger werden hilfsbedürftige Streunerkatzen vom Tierschutzverein Kamp-Lintfort aufgenommen. Oder sind sie vielleicht gar keine Streunerkatzen, sondern zurückgelassene oder ausgesetzte Tiere?
Man weiß es nicht, sie können ja nicht reden. Für den Tierschutzverein Kamp-Lintfort aber ist selbstverständlich zu helfen, solange die Finanzen es ermöglichen. Noch hat der Verein kein Tier im Stich lassen müssen, aber wie lange noch? Solange es Tierfreunde gibt, die Unterstützung leisten, bleibt es hoffentlich auch so.
Gerade jetzt kamen gleich mehrere Fälle auf den Verein zu, der sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Alle Mitstreiter sind ehrenamtlich tätig. Das Schicksal von Kater Kalli ist nur ein Beispiel für viele seiner Leidensgenossen.
„Kürzlich tauchte er plötzlich im Garten einer Tierfreundin auf. Der Tierschutzverein vermutete, dass es sich um ein stockwildes Streunerchen handelt. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen näherte man sich dem verängstigten Tier und tatsächlich, nach 2 Tagen war es soweit, er ließ es zu, dass man ihn ganz vorsichtig streicheln konnte. Die Suche nach einem Besitzer war ergebnislos. Er war weder gechipt noch kastriert. Er hatte einen eingefallenen Rücken und ein krummes Bein. Diagnostiziert wurde ein Hüftgelenksbruch. Wurde er vielleicht vor einiger Zeit angefahren und hilflos zurückgelassen, wurde er misshandelt? Er muss starke Schmerzen gehabt haben. Eine Operation war unumgänglich, ein Kostenfaktor, der ein Loch in die Vereinskasse reißt, aber Aufgeben war keine Option. Kalli ist schätzungsweise erst ca. 1 Jahr alt und einfach nur lieb und verschmust. Er ist nun auch bereits kastriert und gechipt.“
Aber nicht nur hilflose unkastrierte Katzen bereiten dem Tierschutzverein Kamp-Lintfort Sorgen. Die meisten Menschen fänden kleine Katzen niedlich, aber den wenigsten sei bewusst, wie viele kleine Katzen draußen elendig zugrunde gehen. Die Katzenseuche Parvovirose kostet den allermeisten betroffenen Tieren das Leben. „Eine der ehrenamtlichen Helferinnen des Vereins fand beispielsweise 7 ca. 8 Wochen alte Kitten ohne Mama in einem abgelegenen Garten. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann. Rund um die Uhr müssen die Kleinen überwacht werden, der kleine Körper wechselt zwischen hohem Fieber und Unterkühlung. Die Kleinen müssen zwangsernährt werden, aber nur ganz behutsam mit Schonkost, ansonsten würde Durchfall zum Austrocknen führen. Alle 1 1/2 Stunden muss rund um die Uhr Glukoselösung ins Mäulchen, Flüssigkeit über Infusionen und Schmerzmittel, Antibiotika sowie ggf. Fiebersenker verabreicht werden. Aber ein wichtiger Bestandteil des Rezeptes zum Überleben sind 24 Stunden Liebe und Zuwendung. Aber auch die Kosten müssen aufgebracht werden. Für andere Tiere wie Katzen und Hunde ist diese Seuche hoch ansteckend. Aber es gab ein Happy End, die Mühe hat sich gelohnt. 6 der 7 Kleinen haben es geschafft und sind jetzt zu lebhaften Katzenkindern herangewachsen.“
Das sind nur zwei Beispiele aus dem Tierschutzalltag. Kastrationen von Streunerkatzen, im letzten Jahr waren es fast 400 Tiere im Bereich in und um Kamp-Lintfort, sowie Impfungen und Krankheitsversorgung gehen ins Geld. Daher bittet der Tierschutzverein Kamp-Lintfort um Unterstützung von Tierfreunden auf das Spendenkonto DE42 3505 0000 1380 3439 29 bei der Sparkasse Duisburg. Gerne stellt der Verein auch Spendenbescheinigungen aus, aber bitte die Anschrift nicht vergessen.
Weitere Informationen gibt es unter www.tierschutzverein-kamp-lintfort.de.